Schnell online Geld überweisen, seine Gedanken auf Facebook teilen und neue Freunde in anonymen Chats finden - das Internet hat die Gesellschaft verändert und auch ein bisschen gefährlicher. Das zeigt der Debütfilm "Disconnect" von US-Regisseur Henry-Alex Rubin. Sein Thriller über die Gefahren, die online lauern kommt am Donnerstag in die heimischen Kinos.

Rubin, der mit seinem Dokumentarfilm "Murderball" schon für den Oscar nominiert war, erzählt einzelne Episoden, die er kunstvoll zu einem großen und spannenden Ganzen verwebt. Da ist das junge Ehepaar, das gerade seinen kleinen Sohn verloren hat und daran zu zerbrechen droht. Während Derek ("True Blood"-Vampir Alexander Skarsgard) sich mehr und mehr verschließt, findet seine Frau Cindy (Paula Patton) nur online jemanden, der ihr zuhört. Das hat allerdings ungeahnte Folgen: Während sie im Chat ihre Sorgen loswird, stiehlt jemand die Bankdaten des Paares, räumt die Konten leer und die beiden sind mittellos.

Online-Gefahren schutzlos ausgeliefert

Der Detektiv Mike Dixon (Frank Grillo), der beiden helfen soll, den Schuldigen zu finden, hat selbst so seine Probleme: Sein Sohn hat einen anderen Buben im Internet gemobbt - und zwar so brutal, dass der versucht, sich das Leben zu nehmen. Der Vater des verzweifelten Burschen, der viel beschäftigte Anwalt Rich Boyd (Jason Bateman), ist besessen davon, den Schuldigen zu finden. Und die Journalistin Nina Dunham (Andrea Riseborough) nimmt in einem Pädophilen-Videochat Kontakt zu dem jungen Kyle (Max Thieriot) auf - weil sie eine große Geschichte wittert.

Was eher harmlos beginnt, wird im Film zu einer immer größeren Bedrohung - die meist zu spät überhaupt als solche erkannt wird. Auch wenn sich die Wege der Protagonisten in dem Internetthriller eher zufällig kreuzen, eine Gemeinsamkeit haben sie dennoch: Sie sind einsam und den Online-Gefahren anscheinend schutzlos ausgeliefert. Entsprechend düster ist der Film, der vor allem eine Botschaft hat: Redet miteinander - auch im realen Leben.