Der Film "Buddy" ist eine romantische Komödie, wie man sie von Herbig kaum erwartet hätte, war der bis dato doch vor allem für Parodien berühmt.

Dieses Mal aber kommt der Filmemacher ganz ohne Ironie aus: Schutzengel "Buddy" (gespielt von Herbig) muss dem schwerreichen Sprudel-Erben Eddie (Augenweide: Alexander Fehling) unter die Arme greifen. Der versäuft das Geld seines Vaters, hurt herum und hat seinem Leben an Inhalt ansonsten nicht viel hinzuzufügen. Das ruft den Schutzengel auf den Plan: Er will Eddie mit einer alleinerziehenden Altenpflegerin (Augenweide: Mina Tander) verkuppeln.

Das Problem: "Buddy" kennt sich mit dem Schutzengel-Dasein noch nicht so richtig aus. Und so zeigt er sich versehentlich seinem daraufhin völlig verstörten Schützling. Und weil das Kind da ohnehin schon in den Brunnen gefallen ist, nutzt er seine ungeplante Sicht- und vor allem Hörbarkeit gnadenlos aus. Da bringt er Eddie auch schon mal durch Schlager-Dauerbeschallung dazu, endlich das zu tun, was er will. Nur zu dessen Besten.

Herbigs neuer Film ist eine zur Jahreszeit passende, streckenweise berührende Geschichte über einen Schutzengel in Ausbildung, die Liebe und die Bedeutung von Familie. Mit harmonierenden Darstellern und rührendem Ende bringt er ein bisschen Wärme in die kalten Wintertage - und viele Zutaten für einen Kassenerfolg hat er auch. Der dürfte "Bully" auch ganz willkommen sein.

Bully-Humor blitzt durch

Denn noch immer wird er gemessen am Erfolg seiner ersten beiden Filme. Mit fast 12 Millionen und fast zehn Millionen Zuschauern gehören "Der Schuh des Manitu" und "(T)Raumschiff Surprise" zu den erfolgreichsten deutschen Filmen aller Zeiten. Die ganz großen Erfolge aber, die ihm dieses Denkmal bescherten, liegen mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Lissi und der wilde Kaiser" und "Wickie und die starken Männer" liefen auch noch sehr gut, die Filme "Hotel Lux" und "Zettl" (2012), in denen Herbig zwar nicht Regie führte, aber den Sprung ins ernste Schauspielfach wagte, wurden allerdings zum Flop an der Kinokasse.

"Buddy" ist ein Film, der ein wenig an Til Schweiger-Filme erinnert. Tatsächlich sind die Geschichte und die Konstellation der Hauptdarsteller (notorischer Frauenheld ohne Lebenssinn findet Läuterung durch wahre Liebe) ganz ähnlich wie die in Schweigers Erfolgswerken wie "Keinohrhasen". Ansonsten ist der Ausgang von "Bullys" neuem Film, wie bei romantischen Komödien meist üblich, schön, aber einigermaßen vorhersehbar. Nur dann, wenn Schutzengel "Buddy" auf Howard Carpendale macht, blitzt der berühmte "Bully"-Humor auf, den seine Fans so lieben.