"Nicht mehr der Bürger soll laufen, sondern der digitale Akt": So beschreibt Peter Stauber, SP-Bürgermeister von St. Andrä und Kärntner Gemeindebund-Präsident, den Vorteil des neuen Computersystems für Kärntner Gemeinden. Das System hat offene Schnittstellen, es lässt sich beliebig erweitern, was den guten Nebeneffekt hat, dass auch Kärntner Softwarefirmen neue Anwendungen bzw. Apps "aufsetzen" können. Damit alle wissen, woran sie sind, müssen die Firmen sich zerfitizieren lassen. Dienstag Nachmittag werden die ersten 13, darunter die Uppercut Group aus Klagenfurt, ihr Gütesiegel "Digitale Wirtschaft" verliehen bekommen. Weitere sechs sind noch im Zertifizierungsprozess, versichert Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Die digitale Transformation von Städten und Gemeinden soll schließlich auch in Kärnten Wertschöpfung generieren und den Kärntner Firmen Referenzen für ihren Weg hinaus aus Kärnten mitgeben.

Das Land fördert laut LHStv. Gaby Schaunig (SP) Soft- und Hardware-Anschaffungen für das neue Programm und übernimmt 50 Prozent der Kosten, damit die "Zettelwirtschaft" ein Ende hat, so Schaunig.

Die Möglichkeiten für Kärntens 132 zukünftige "e-Gemeinden" sind mannigfaltig: Abgesehen vom digitalen Amtsblatt soll in Zukunft das komplette Formularwesen digitalisiert werden, auch die Einsichtnahme in Gemeinderatssitzungen, die in Echtzeit gestreamt werden können, das Bürgerkonto, die Zeiterfassung, Personalabrechnung, die Bau- oder die Friedhofsverwaltung, die Dokumentation von Sicherheits-Checks.  

In den Gemeindeämtern von Finkenstein, Nötsch, Villach und Klagenfurt wurden bereits erste smarte Anwendungen auf das neue Porgramm aufgesetzt. Von ihren Erfahrungswerten können andere profitieren. Leichter haben sollen es auch die Bürger, die in Zukunft nicht mehr wegen jedes Formulars auf die Gemeinde müssen.