Seit Kurzem ist es offiziell: Wie berichtet wird BMW den neuen 5er bei Magna in Graz fertigen lassen. Hinzu kommen neue Aufträge von Jauguar-Land-Rover. Das Grazer Magna-Werk soll 2018 damit wieder voll ausgelastet sein. Dafür benötigt Magna Steyr bis Juni 2018 gut 3000 neue Mitarbeiter. Das ist die größte Initiative am Arbeitsmarkt seit Jahrzehnten“, betont Hans-Jörg Tutner, Personalchef von Magna Steyr.

Im Juli des Vorjahres wurde gemeinsam mit Soziallandesrätin Doris Kampus und AMS-Chef Karl-Heinz Snobe die sogenannte „Implacement-Stiftung“ ins Leben gerufen, über die Millionen in die Qualifizierung von neuen Mitarbeitern fließen. Das erfolgt auf zwei Ebenen, so werden insgesamt rund 300 Fachausbildungen absolviert mit Lehrabschlüssen u.a. in den Bereichen Mechatronik, Kfz-, Maschinenbau- und Lackiertechnik. Bereits am kommenden Freitag werden hier die ersten Teilnehmer ihre Ausbildung abschließen. Für sie gilt, ebenso wie für alle anderen Ausbildungsteilnehmer eine Job-Garantie von Magna. Im Frühjahr starten zudem „mindestens 1100 Kurzausbildungen“ über eine Anlernstiftung, so Snobe. Rund die Hälfte des gesamten zusätzlichen Mitarbeiterbedarfs soll über Arbeitslose gedeckt werden.

Ausbildung von Beschäftigungslosen

Die Aufnahme von Arbeitskräften geschehe hier
nicht durch Abwerben, sondern durch Ausbildung von bisher Beschäftigungslosen. An diese Gruppe hätte sich nämlich die Rekrutierungsoffensive vor allem gerichtet, so Kampus.

Snobe spricht daher von einer „Jahrzehnt-Chance für die Steiermark“. Es sei der größte Vermittlungsauftrag, den das AMS je gehabt hat. Er verweist auch auf die positiven Nebeneffekte durch die neuen Magna-Aufträge, neben den 3000 zusätzlichen Magna-Jobs sollen Tausende zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Das habe auch enorme volkswirtschaftliche Effekte, wie Snobe vorrechnet: „Wenn es dadurch beispielsweise gelingt, 2000 Personen weniger in der Arbeitslosigkeit zu haben, spart sich der Bund rund 34 Millionen Euro.“

15 Jobbörsen im Herbst

Gelingen soll die Vermittlung durch einen Kraftakt. In diesem Herbst werden Magna und das AMS 15 Jobbörsen in Form von Roadshows in der ganzen Steiermark abwickeln. Das AMS hat dafür Tausende Arbeitslose informiert, „bereits jetzt gibt es mehr als 2000 Interessierte“.

Soziallandesrätin Doris Kampus zeigt sich mit dem „Vorzeigemodell“ sehr zufrieden, das Land unterstützt die Implacement-Stiftung – an der neben Magna auch andere Unternehmen beteiligt sind und die insgesamt knapp 15,6 Millionen Euro kostet – mit 2,75 Millionen Euro. 40 Prozent aller arbeitslos vorgemerkten Personen haben nur einen Pflichtschulabschluss, „diese Stiftung ermöglicht es uns hier Angebote zu machen, die mit relativ geringem Qualifizierungsaufwand eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt versprechen“, so Kampus.

Die Initiative biete besonders auch für Frauen große Chancen für die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.