Die Eigenheit der finnischen Landschaft hatte in der Eiszeit ihren Ursprung. Die heute noch anhaltende Landhebung ist weiterhin ein landschaftsformender Prozess. Und weil man die Straßen nicht um die Erhebungen führten, sondern einfach darüber, entstanden auf den Schotterwegen durch die Wälder Tausende Kuppen. Auf denen ein modern bewegtes Rallyeauto völlig ausfedert und mit allen Vieren abhebt. Und so hält sich auch der Reifenverschleiß in Grenzen.

Die Finnland-Rallye (vormals 1000-Seen-Rallye) ist die schnellste im Kalender, der Rallye-Grand-Prix schlechthin. Ilka Minor fährt seit gestern ihre sechste Finnland-Rallye. Und die Kärntnerin erlebte diesen Bewerb wie eine Fahr im Roller-Coaster. Dreimal fuhr sie mit Manfred Stohl. Ergebnis: Unfall (2005), Platz neun (2006), Überschlag (2007).

Es folgte 2010 die erste Tour mit Henning Solberg. „Nach einem Sprung sind wir zu weit rechts gelandet und krachten in einen Baum. Henning wollte weiter fahren, doch leider fehlte ein Stück vom Überrollkäfig“, erzählt die gebürtige Ferlacherin. 2011 wurden beiden Siebente.

Getoppt wurde das alles mit der Reise an der Seite von Jewgenij Nowikow im Vorjahr. „Zuerst landete wir in einem Holzstapel, die Motorhaube bog es über die Windschutzscheibe. Jewgenij blinzelten nur noch durch ein kleines Löcherl. Aber: Wir sind trotzdem Sechste geworden.“

Die vielen Starts sind heuer kein Vorteil. Weil viele Prüfungen neu dazu gekommen sind bzw. in einer anderen Richtung gefahren werden. „Für Henning ist sogar bis auf die SP 1 und 3 alles neu“, weiß Ilka. Ausrechnen dürfen sie sich dennoch einen Platz unter den ersten zehn.

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