Lange musste Marc Jankobeim FC Basel nicht auf seine ersten Treffer warten. Und das war in seiner Karriere meistens so. Twente, Red Bull Salzburg, FC Porto, Sydney FC – die Karriere des ÖFB-Stürmers erzählt viele Erfolgsgeschichten. Im Gespräch mit dem Red Bulletinerzählt der 32-Jährige aber auch ein dunkles Kapitel – seine ziemlich erfolglose Zeit bei Trabzonspor.

"Trabzonspor wollte mich unbedingt, die haben gar nicht richtig verhandelt, haben alle unsere Bedingungen für den Vertrag akzeptiert, ich wurde mit dem Privatjet eingeflogen. Dann das erste Gespräch mit dem Trainer Şenol Güneş. Und seine erste Frage: 'Wer bist du? Welche Position spielst du?' – Ich dachte zuerst, er macht einen Witz. Der hatte keine Ahnung, wen der Präsident da um drei Millionen eingekauft hatte", schildert Janko seine Zeit in der Türkei zwischen 2012 und 2014.

"Durfte die Mannschaft nicht mehr sehen"

Anfangs bekam Janko seine Einsätze – doch das änderte sich schlagartig nach einem Duell mit Fenerbahce im Februar 2013. Janko spielte 70 Minuten, Trabzon ging gegen den Erzrivalen mit 0:3 unter. "Der neue Trainer hat einen Schuldigen an der Niederlage gefunden: mich. Ab diesem Match wurde ich behandelt wie einer, der jemanden umgebracht hat. Ich durfte die Mannschaft nicht mehr sehen."

Janko wurde komplett von der Mannschaft isoliert, durfte sich auch nicht im Rampenlicht für einen neuen Verein empfehlen. "Nur ein einziges Mal hat der Trainer dann doch mit mir gesprochen. Er sagte: 'Bei dem, was du verdienst, musst du das Spiel gegen Fenerbahçe allein gewinnen.'" Über die Nationalmannschaft, mit seinem Tor gegen Schweden, machte sich Janko wieder für neue Vereine interessant. Und dann ging plötzlich wieder alles von vorne los – Trabzonspor wollte ihn, unter einem neuen Präsidenten, unbedingt halten.

"Ich wurde mit dem Hubschrauber an den Bosporus geflogen, zur Privatjacht des Präsidenten, 30 Meter lang, drei Stockwerke. Er hat sich für seine Vorgänger entschuldigt und beteuert, dass sie wegen meiner Erfahrung auf mich bauen. Also durfte ich nicht weg. Aber mit dem neuen Trainer war das offenbar nicht abgesprochen, der gab mir nämlich keine Chance." 2014 wechselte Janko ablösefrei nach Sydney, um seine Karriere neu anzukurbeln.