Erst Anfang Mai wäre die rückwirkend mit 2008 verhängte vierjährige Dopingsperre von Hannes Hempel (38), ehemaliger Radprofi und Triathlet aus Klagenfurt, abgelaufen. Wäre. Denn zu Wochenbeginn hat der schier endlose "Fall Hempel" mit zig Verhören, Geständnis, widerrufenem Geständnis, Startverbot, gerichtlicher Startverfügung, Verurteilung und Einsprüchen ein völlig unverhoffte Wende genommen.

Still und heimlich wurde die Sperre um vier Monate verkürzt. Seit dem 10. Jänner ist Hannes Hempel quasi ein "freier Mann" und darf wieder an den Start. "Ich kann das bestätigen. Hannes Hempel hat sehr eng mit der Soko-Doping und der Rechtskommission der NADA zusammengearbeitet, deshalb wurde seine Sperreduziert", sagte Andreas Schwab, Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) auf Anfrage der Kleinen Zeitung.

Was unter dieser "engen Zusammenarbeit" zu verstehen ist, wollte und durfte Schwab nicht im Detail erklären. Hannes Hempel selbst wurde allerdings konkreter: Bereits im Oktober des Vorjahres habe er auf Anfrage der Kriminalisten der Soko-Doping einer Kooperation zugestimmt. Er betont allerdings, keine Namen von Sportlern genannt zu haben. "Das ist mir sehr wichtig. Ich würde niemals Sportler in den Sumpf hinein ziehen", sagt Hempel.

Bereits seit letzten Oktober ist Hannes Hempel auch in das "Adams"-Programm der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA integriert - eine Art Online-Meldesystem, die eine völlig lückenlose Überwachung des Sportlers garantieren soll. Und das Comeback von Hempel ("Als Dopingsünder gebrandmarkt kann ich nicht aufhören") ist schon akribisch geplant: Erster Wettkampf beim Halb-Ironman in St. Pölten, dann über die Olympia-Distanz in Klagenfurt (10. Juni) und letztlich der große Ironman (1. Juli).