Ein Großteil der slowenischen Nationalmannschaft besteht aus Spielern, die ihr Handwerk in Jesenice erlernt haben. Der Berühmteste ist mit Abstand Anze Kopitar, der mit den Los Angeles Kings bereits zwei Mal den Stanley Cup gewann. Den Kaliforniern war die Vertragsverlängerung für die kommenden acht Jahre 98 Millionen Dollar wert, wobei in den nächsten zwei Jahren Bonuszahlungen von jeweils neun Millionen Dollar beinhaltet sind. Die jährliche Gage von Kopitar beläuft sich auf zehn Millionen Dollar.

Daher könnte sich der 28-Jährige durchaus vorstellen, seinen Heimatverein Jesenice mit jährlich zwischen 500.000 und 700.000 Dollar zu unterstützen, wenn der Klub in der EBEL wieder Aufnahme finden würde. Die Sache hat aber einen Haken. Nur wenn die Vereinsführung so aufgestellt ist, wie es sich der Superstar vorstellt, fließt das Geld. Was derzeit aber nicht der Fall ist. Kopitar wünscht sich seinen Vater Matjaz als technischen Direktor und Ex-VSV-Crack Tomaz Razingar als Sportchef. Kommende Saison wird dies nicht der Fall sein, da Matjaz Kopitar bei Martigny (NLB/Schweiz) als Headcoach einen Vertrag erhielt. Razingar betreibt eine Pizzeria in Bled.


Doch die Slowenen haben mit einem russischen Magnaten, der sich einen Großteil der slowenischen Stahlindustrie sicherte, einen weiteren Trumpf im Talon. Der Geschäftsmann, der schon als Sponsor tätig ist, will nur dann mehr investieren, wenn Jesenice ein starkes Team formt, das gute Chancen auf das Play-off hätte. Hinsichtlich Infrastruktur ist Jesenice spitze. Die Halle wurde 2013 für die Basketball-EM komplett saniert, würde nun zu den besten Spielstätten in der Liga zählen. Der KAC und der VSV unterstützen die Rückkehr der Slowenen. "Spiele gegen Jesenice sind ja wie ein Derby", sagt VSV-Obmann Giuseppe Mion. "Jesenice war viele Jahre ein Gegner auf Augenhöhe, wäre toll, wenn sie wieder mitspielen würden", meint KAC-Vizepräsident Hellmuth Reichel.


Der zweite Kandidat ist MAC Budapest, die Ungarn bemühen sich schon längere Zeit um eine Aufnahme in der EBEL. Das Team wurde in der MOL-Liga Vizemeister und ist für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt. Bei der heutigen Liga-Sitzung in Salzburg werden die zwölf Klubs entscheiden, ob die Liga auf 14 Vereine aufgestockt wird oder nicht. Weiters steht der auslaufende Vertrag mit Servus-TV zur Diskussion.