Kampfjets flogen am Montag von dem 260 Meter langen Schiff Angriffe auf IS-Stellungen im Irak. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris wurde in der Region der westirakischen Provinzhauptstadt Al-Ramadi eine Gruppe von Terroristen ausgeschaltet. Im Gebiet der nordirakischen Metropole Mossul sei eine Artillerie-Stellung zerstört worden, die auf irakische Truppen gezielt habe.

An dem knapp siebenstündigen Einsatz waren nach Angaben der Militärführung vier Kampfjets vom Typ Rafale beteiligt. Tankflugzeuge der internationalen Ant-IS-Koalition versorgten sie während der Operation mit zusätzlichem Treibstoff.

Angriffe intensivieren

Frankreichs Präsident François Hollande hatte am Montag zum Start der neuen Einsätze gesagt: "Wir werden unsere Angriffe intensivieren. Wir werden Ziele auswählen, die dieser Terrorarmee die größtmöglichen Schäden zufügen."

Die "Charles de Gaulle" war vergangene Woche wie schon vor den Anschlägen vom 13. November angekündigt ins östliche Mittelmeer aufgebrochen, um von dort aus den Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak zu unterstützen. An Bord des mit Atomkraft angetriebenen Flugzeugträgers sind nach Marine-Angaben unter anderem 18 Rafale-Jagdbomber sowie acht Jagdbomber vom Typ Super Etendard. Mit ihnen verdreifacht sich die Zahl der französischen Kampfflugzeuge in der Region. Bisher waren lediglich je sechs Jets in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Jordanien stationiert.

Anfang des Jahres war die "Charles de Gaulle" erstmals einige Wochen im Kampf gegen den IS im Einsatz gewesen. Seit dem Frühjahr lag sie für Wartungsarbeiten im Hafen von Toulon.

Weiter höchste Terrorwarnstufe für Brüssel

Belgien hat die höchste Terrorwarnstufe für die Hauptstadt Brüssel erneut verlängert. Das teilte Premierminister Charles Michel nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am Montag mit.

Ein belgischer Antiterror-Richter erhob am Montag Anklage gegen einen am Vortag festgenommenen Verdächtigen wegen der Anschläge von Paris. Dies teilte das Büro des Generalstaatsanwalts am Abend in Brüssel mit. Die gemeinsam mit dem Mann festgenommenen anderen 15 Verdächtigen seien wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Die Verlängerung der maximalen Terrorwarnstufe für Brüssel Montagabend hat auch Auswirkungen auf den Metro-Betrieb und die Schulen. Die U-Bahnen werden am Dienstag weiterhin nicht fahren, auch die Schulen sind wie schon am Montag geschlossen. Erst für Mittwoch soll sowohl die Metro ihren Betrieb wieder aufnahmen und auch die Schulen wieder geöffnet werden.

19 Hausdurchsuchungen

Insgesamt 19 Hausdurchsuchungen hat es beim Anti-Terror-Einsatz der Sicherheitskräfte in Brüssel in der Nacht auf Montag gegeben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft seien 16 Personen inhaftiert worden. Einer von den Verdächtigen war bei einem Fluchtversuch mit einem Auto verletzt worden, berichtete "Le Soir". Bei der Fahndung nach mutmaßlichen Terroristen hat die belgische Polizei fünf weitere Verdächtige festgenommen.

Nach Angaben belgischer Medien sind die Sicherheitsmaßnahmen so noch nie dagewesen. Premier Michel kündigte an, dass von Tag zu Tag neu entschieden werde: "Wir werden die Lage morgen Nachmittag neu bewerten." Das Ziel sei, so schnell wie möglich zu einem normalen Leben zurückzufinden.