Die Wiederwahl von Janos Ader als ungarischer Staatspräsident ist am Montag ohne Überraschungen im Budapester Parlament über die Bühne gegangen. Er brauchte zwar zwei Wahlgänge, um die nötige Mehrheit zu bekommen, seine Kür galt jedoch als sicher, hatte er doch die Unterstützung der regierenden Rechtskonservativen von Ministerpräsident Viktor Orban.

Ader hatte seine erste Amtszeit 2012 angetreten, nachdem Amtsinhaber Pal Schmitt wegen einer Plagiats-Affäre rund um seine Doktorarbeit zurückgetreten war. Damals kehrte Ader, der ab 2009 für Orbans Partei Fidesz-MPSZ im Europaparlament saß, zurück in die ungarischen Innenpolitik.

Dem als nüchtern und emotionslos geltenden rechtskonservativen Politiker wird seitens der linksliberalen Opposition vorgeworfen, er sei ein "Parteisoldat", ein treuer Parteigänger von Premier Orban. Nicht zuletzt gehörte Ader 1988 zu den Fidesz-Gründungsmitgliedern.

Der 1959 im nordwestungarischen Csorna geborene Ader ist Jurist. Er schloss 1983 sein Studium an der Budapester Eötvös-Lorant-Universität ab. Danach arbeitete er bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Soziologischen Forschungsinstitut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Während der ersten Regierung Orban von 1998 bis 2002 war Ader Parlamentspräsident, mit seinen zu Beginn 39 Jahren der jüngste in der ungarischen Geschichte. Zwischen 2002 und 2006 führte der heute 57-Jährige die Fidesz-MPSZ-Parlamentsfraktion an. 2002/03 war er interimistisch auch Parteichef.

Ader ist mit der Richterin Anita Herczegh verheiratet und hat vier Kinder.