Wenn man Mauritius hört, beginnt das Kopfkino einen Traumstrand-Film abzuspielen. Doch spätestens, wenn man sich auf dem Landeanflug auf die Insel befindet, stechen einem neben dem türkisen Wasser, Berge und dichte Wälder ins Auge.

Östlich von Madagaskar liegt die Insel, die sogar kleiner ist als Vorarlberg. Da das Land auf der Südhalbkugel liegt, sind die Jahreszeiten unseren entgegengesetzt, wobei selbst im „Winter“ liegen die Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad liegen.

Die Hauptstadt Port Louis liegt im Nord-Westen und wirkt teils hektisch sowie architektonisch „zusammengewürfelt“. Trotzdem lohnt sich ein kurzer Ausflug. Philatelistenherzen schlagen beim Besuch im Blue Penny Museum höher, findet man hier die Blaue Mauritius. Ein Erlebnis für alle Sinne ist ein Besuch des großen Marktes nahe des Hafens.

Hauptsächlich findet man in den unter Denkmalschutz stehenden Hallen frisches Obst, Gemüse und Gewürze – großteils von der Insel, teilweise auch importiert. Jeder Schritt offenbart etwas Neues für Augen und Nase. Am besten probiert man sich aber durch.

Eine kleine Kuriosität findet man ebenso. Auf einem Stand mit hunderten Büschen getrockneter Blätter verraten Schilder, wofür diese „Naturmedikamente“ sind – von Kräutern gegen Asthma und Diabetes über Tee gegen Nervosität und Cellulite bis hin zu Blättern, die als Aphrodisiaka wirken sollen, ist alles dabei.

Jetzt wird es sportlich. Wer gute Schuhe und Kondition im Gepäck hat, kann einen Aufstieg auf den Le Morne Brabant wagen, einen 550 Meter hohen Berg im Süd-Osten der Insel. Der Weg ist steinig, nicht immer einfach, aber der Ausblick mit perfekten Postkartenmotiven entschuldigt für einiges.

Zu Füßen des Berges, am Strand von Le Morne ist es windig, sehr windig, um genau zu sein. So ist es kein Wunder, dass oft duzende Kitesurfer über das Wasser rasen und sich mit halsbrecherischen Sprüngen in die Höhe schrauben. Mutige probieren selbst ihr Glück, Gemütliche beobachten das Schauspiel aus dem Liegestuhl.

Am anderen Ende des Nationalparks wird es besinnlicher. Das Grand Bassin ist die heiligste Pilgerstätte der Hindus auf Mauritius. Zahlreiche Statuten wurden in und rund um den See errichtet. Steht man am Rande und beobachtet das stille Wasser und die Statuen, kommt man zur Ruhe und findet – egal welcher Religion man angehört – ein bisschen zu sich selbst.

Und wenn man schließlich Flugzeug sitzt, ein Glas Rum in der Hand, und von oben auf Mauritius blickt, weiß man, dass die kleine Inselperle im Indischen Ozean auf den ersten Blick ein Paradies mit Traumstränden ist. Der zweite Blick ist vielleicht hektischer, grüner und windiger, aber trotzdem einer, den man nicht bereut.