Die Einführung realistischerer Abgastests und damit einhergehend ein höherer gemessener Schadstoffausstoß könnte Neuwagenkäufe verteuern, warnt die ehemalige ARBÖ-Chefin Lydia Ninz. "Allein durch diese neue, etwas realitätsnähere Messmethode wird sich der CO2-Ausstoß bzw. der Normverbrauch um bis zu zehn Prozent erhöhen - nur bei einigen Autos wird er um bis zu fünf Prozent sinken", so Ninz.

Rechenbeispiel

Sie rechnet vor: "Hat ein Auto nach der bisherigen Methode ("NEFZ") einen CO2-Ausstoß von 150 Gramm, kommt es mit der neuen schlimmstenfalls auf 165 Gramm. Damit schnellt auch der NoVA-Steuersatz schlagartig nach oben, von 12 auf 15 Prozent. Für ein 20.000 Euro teures Auto muss man dann 3.600 Euro NoVA zahlen statt 2.880 Euro - um 720 Euro oder 25 % mehr als vorher."

Finanzminister gefordert

Für den Finanzminister bliebe jedenfalls noch genug Zeit, um die Mehrbelastung der Neuwagenkäufer zu mildern, gibt Ninz zu bedenken. "Denn obwohl die neue Messmethode ab September 2017 für die Typisierung neuer Automodelle gilt, vergeht meistens ein Jahr, bis die neu typisierten Autos auch verkauft werden und sich die NoVA-Frage stellt", so  die Erklärung.