Die in Rottenmann gegründete Initiative „Biss“ hatte diese Woche in Graz ihren großen Auftritt. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler ließ sich zwar wegen Regierungsverhandlungen in Wien entschuldigen, die 17.000 Unterschriften gegen das geplante Leitspital wurden dennoch präsentiert. Rund 9.000 davon kommen aus dem Raum Rottenmann-Selzthal-Trieben, 5000 aus Schladming und 3.000 aus dem steirischenSalzkammergut. „Wobei wir nicht gegen jede Veränderung sind, aber ein Leitspital bis 2025 ist ein Schnellschuss, die drei Krankenhäuser müssen erhalten bleiben“, erklärt „Biss“-Obmann Michael Fölsner. Er bekommt Rückendeckung von FPÖ und Grünen. „Die ÖVP-Gesundheitspolitik zerstört bewährte Strukturen“, wettert FPÖ-LAbg. Albert Royer.

Doch: Nicht alle sehen das so. Vor allem im Ausseerland-Salzkammergut geht die ÖVP andere Wege. Renate Schruff, VP-Obfrau in Bad Mitterndorf, fordert ganz klar. „Wir haben jetzt, mit der Umsetzung des Leitspitals, die einmalige Chance eine umfassende medizinische Versorgung in unmittelbarer Umgebung zu erhalten, wie sie sonst nur den Bewohnern großer Städte vorbehalten ist.“

Sie möchte eine bezirksweite Lösung, die „über das Kirchturm-Denken hinausschaut und nicht von dem Klein-Klein-Denken“ geprägt ist. Konkret wird ein neues Spital mit mehreren Fachrichtungen im Raum Trautenfels-Irdning gefordert. Schruff sieht – wie auch Aussees Bürgermeister Franz Frosch – den Verein „Biss“ kritisch. „Er fordert nur scheinbar den Erhalt aller drei Standorte. Dahinter verbirgt sich aber nichts anderes, als in Rottenmann zu bauen.“
Anders sehen das die SPÖ-Fraktionen im Salzkammergut. Sie haben sich alle der Initiative „Biss“ angeschlossen.