Schnee kannte sie nicht, weil sie in Kilifi, nördlich der kenianischen Hafenstadt Mombasa an der Küste des Indischen Ozeans, zur Welt kam. Doch das Schicksal verschlug Sabrina Simader mit drei Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter Sarah nach Oberösterreich, in die Heimat ihres Adoptivvaters Josef Simader. Dort kam die Kleine erstmals mit der weißen Pracht und dem Skisport in Berührung: "Mein Papa hatte am Hansberg einen kleinen Lift, dort hat er mir alles beigebracht. Aber zu Beginn gefiel mir das Skifahren gar nicht, weil mir immer kalt war."

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Erst die Stiefgeschwister Sonja und Herbert stachelten ihren Ehrgeiz an: "Sie standen schon immer auf Ski, waren in ihrer Jugend auch Rennläufer. Deshalb bin eben auch ich immer auf den Brettln gestanden.

Aus Spaß machte die begeisterte Berggeherin Ernst: "In der Ski-Hauptschule Schladming begann das richtige Training. Mein Ziel war es, Skirennläuferin zu werden." Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters zog die Familie nach Haus im Ennstal. "Das war naheliegend, da ich in Schladming mit Christian Reif trainiert habe", erzählt das einzige alpine Mitglied des kenianischen Skiverbandes: "Es gibt zwar den Verband, trotzdem muss ich alles selbst machen."

Die steirischen Meistertitel im Riesentorlauf, der Kombination und im Super-G bestärkten sie nur in ihrem Vorhaben: "In dieser Saison fahre ich noch alle Disziplinen und bestreite Europacup-Rennen. Aber mein großes Ziel ist der Weltcup. Damit ich mich professionell darauf vorbereiten kann, muss ich rund 70.000 Euro pro Saison auftreiben. Aber das wird mir gelingen, ich bin schließlich ein sehr zielstrebiger Mensch."

Schon jetzt schwitzt sie im Sommer mit Marcel Hirscher und Max Franz im Training bei Gernot Schweitzer: "Nur so komme ich Schritt für Schritt weiter." Simaders größter Weihnachtswunsch sind "ein Weltcupsieg in einer Speeddisziplin und die Teilnahme an der WM 2017 in St. Moritz".

Sabrina Simader
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