Mit allen Mitteln möchte man beim SK Sturm den Druck aus dem heutigen Schlagerspiel gegen Rapid (16.30 Uhr) nehmen. Da wird „nur“ von Spannung gesprochen, die gut für alle Beteiligten ist, für die Fans, die Spieler und die Liga. In Wahrheit aber ist das Duell zwischen Schwarz-Weiß und Grün-Weiß eine Begegnung mit immenser Bedeutung, zumal sich auch der LASK in eine sehr aussichtsreiche Position spielte und vielleicht der lachende Dritte im Bunde sein könnte. Es geht um die Champions League. Genau genommen, um die Qualifikation der Fußball-Königsliga. Denn nur der Zweitplatzierte der österreichischen Liga qualifiziert sich neben dem Meister für den höchsten europäischen Bewerb.

Gewinnt Rapid, liegen die Hütteldorfer nur noch zwei Zähler hinter den zweitplatzierten Grazern. Die Grün-Weißen haben zwar das Cup-Halbfinale gegen Sturm verloren, sind in der Liga aber seit fünf Runden siegreich. "Wir haben einen guten Lauf. Den wollen wir in Graz fortführen. Wenn wir gewinnen, ist der Kampf um Platz zwei eröffnet. Sollte es ein Unentschieden geben oder gewinnen die Grazer, werden wir sie nicht mehr einholen", sagte Rapids Steirer Thomas Murg, der mit seiner Aussage die Brisanz der Partie unterstreicht.

Platz zwei muss auch das erklärte Saisonziel des SK Sturm sein, zwischenzeitlich hatten die Schwarz-Weißen elf Punkte Vorsprung auf den Verfolger aus Wien. Mit der Niederlage beim WAC erhöhte Sturm die Spannung im Kampf um Platz zwei.

Österreichs Vizemeister steigt in der zweiten Champions-League-Qualifikationsrunde ein. Scheitert man dort, wäre der internationale Auftritt noch nicht beendet. Dann würde es in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League weitergehen. Scheitert man in der dritten Champions-League-Quali-Runde, würde der Weg in die Gruppenphase der Europa League führen.

Der Drittplatzierte steigt in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation ein, eine Runde vor dem Play-off. Der Viert- und der Fünftplatzierte der Liga steigen in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation ein. Der Cupsieg zählt als Titel, für die österreichischen Klubs auf internationaler Ebene ist das aber irrelevant. Und selbst, wenn Salzburg die Europa League in diesem Jahr gewinnen würde, würde sich für den Zweitplatzierten der Bundesliga nichts ändern. Mit Rang zwei ist man also in der Königsliga.

Und genau deshalb hat das heutige Spiel zwischen Sturm und Rapid eine sehr hohe Bedeutung. Das wissen alle Protagonisten.

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