Drei Österreicher durften heuer bei prestigeträchtigen Spengler Cup in Davos dabei sein. Der Vorarlberger Stefan Ulmer war bei Lugano ohnehin gesetzt, Jung-Goalie Stefan Müller bekam einen Kurz-Einsatz. Die Tessiner griffen jedoch für das Turnier auch auf die Dienste von Dominique Heinrich zurück. Für einen Lugano-Sieg hat es in der Neuauflage des Vorjahres-Finales gegen die kanadische Auswahl nicht gereicht. 5:2 triumphierten die Ahornblätter am Silvestertag und versüßten sich so den Jahreswechsel. Die beiden Österreicher, die während des Turniers ein Verteidiger-Paar gebildet hatten, blieben allerdings ohne Scorerpunkt.

Von den Qualitäten der beiden Verteidiger überzeugte sich auch Teamchef Roger Bader, der extra nach Davos gereist war:

Während für Ulmer mit Lugano demnächst wieder Schweizer Ligaalltag auf dem Programm steht, ist für Heinrich die Zukunft offen. Der Wiener steht seit Spätherbst bei seinem SHL-Klub Örebro auf dem Abstellgleis. Seit 3. Dezember hat er keine einzige Partie mehr für den schwedischen Erstligisten absolviert. Die Frage nach dem Warum beantwortet der vierfacher EBEL-Champion so: "Eigentlich lief es vom Saisonstart ganz gut für mich bei Örebro. Im Oktober ist dann allerdings Trainer Kent Johansson aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Ab diesem Zeitpunkt begann es schwierig zu werden."

Vertragsauflösung steht bevor

Der SHL-Klub strauchelte, fehlender sportlicher Erfolg ließ Örebro in der Tabelle zurückfallen. Johansson-Nachfolger Johan Tornberg forcierte daraufhin ein defensiv ausgelegtes Spielsystem. Für einen Spieler wie Heinrich, der stets offensive Akzente setzt, bedeutete dies einen Schlag ins Gesicht. "Ich hoffe, dass ich nun bald woanders spielen kann. Ich denke das liegt im gegenseitigen Interesse", entfährt es ihm.

Zumindest erlaubten ihm die Schweden, sich beim Spengler Cup zu präsentieren. "Das war das einzig gute an der Situation", meint Heinrich. "Das Turnier habe ich immer nur im TV verfolgt. Es war eine einzigartige Erfahrung, hier einmal dabei sein zu dürfen. Ganz Davos ist in diesen Tagen Eishockey-verrückt." Eingefädelt wurde der Deal von Heinrich-Manager Patrick Pilloni, versichert war der Wiener in diesem Zeitraum allerdings bei Örebro. "Teams wie Lugano wollen natürlich ihren besten Leuten oder Verletzten eine Pause gönnen", erklärt Heinrich sein Engagement.

Finnland oder Salzburg

Die Zeit drängt jedoch. Familie Heinrich erwartet Nachwuchs, es bleibt lediglich ein Monat bis zum errechneten Geburtstermin. "Kommende Woche soll es Klarheit geben", stellt der Verteidiger fest. Mögliche Destinationen für ihn wären Finnland (Heinrich: "Es gibt aus der Liiga ein attraktives Angebot") oder Österreich. Vor allem mit Salzburg und Manager Stefan Wagner soll der 26-Jährige im ständigen Kontakt stehen. Allerdings scheinen auch die Vienna Capitals interessiert. Ein weiterer hochkarätiger Transfer würden deren Meisterpläne endgültig konkretisieren. Allerdings ist schwer vorstellbar, dass Heinrich bei einer Rückkehr nach Österreich den Bullenstall ignoriert.