Rapid hat in der Europa League auch das zweite Gruppenspiel gewonnen. Die Hütteldorfer setzten sich am Donnerstagabend in Borisow gegen Dinamo Minsk verdient 1:0 (0:0) durch und übernahmen damit auch die Tabellenführung in der Gruppe E. Für die Entscheidung sorgte Kapitän Steffen Hofmann (54.), der auch schon beim 2:1-Heimsieg gegen Villarreal getroffen hatte.

"Wir freuen uns, dass wir so gut gestartet sind", sagte Trainer Zoran Barisic, betont im gleichen Atemzug aber: Man wisse, wie schnell es im Fußball in eine andere Richtung gehen kann. Bescheidenheit sei daher angebracht. "Wir müssen uns weiter verbessern und sind sind nach wie vor gefährlicher Außenseiter."

Besonders angetan zeigte sich Barisic von der Leistung in der Phase des Gold-Tores durch Steffen Hofmann. Danach jedoch kam etwas Sand ins Getriebe. "Ich hätte mir vorgestellt, dass wir nach dem Führungstor genauso weiterspielen wie davor. Das wäre der nächste Step, daran arbeiten wir."

Erster Auswärtssieg seit 2010

Dank Hofmann durften sich die Rapidler über den ersten Auswärtssieg in der Europa-League-Gruppenphase seit dem 2:0 gegen ZSKA Sofia im Oktober 2010 freuen, in der aktuellen Europacupsaison sind sie damit in der Fremde weiter ohne Niederlage. Das freute auch die 500 mitgereisten Rapid-Anhänger, die im Stadion für tolle Stimmung sorgten.

Bei den Rapidlern wurde Louis Schaub überraschend rechtzeitig fit, der Mittelfeldspieler, der vor acht Tagen noch im Cup-Duell mit dem Regionalligisten Amstetten mit einer Knöchelverletzung vom Platz getragen worden war, stand auch in der Startformation. Kurz vor dem Pausenpfiff überknöchelte der 20-Jährige aber und musste für Philipp Schobesberger Platz machen.

Minsk nur einmal gefährlich

Die erste Hälfte hatte extrem wenig zu bieten. Die zweikampfstarken Weißrussen standen erwartungsgemäß sehr defensiv, den Hütteldorfern fiel trotz deutlich höherem Ballbesitz wenig ein, um den Abwehrriegel der Hausherren zu knacken. Nur zweimal kamen sie der Führung sehr nahe. Florian Kainz tankte sich gut durch, sein Abschluss war aber nicht präzise genug (22.). Kurz vor der Pause setzte Matej Jelic den Ball nach Kainz-Hereingabe aus drei Metern am kurzen Eck an die Stange (41.).

Die Weißrussen waren nur einmal brandgefährlich. Fatos Beciraj entwischte Rapids Abwehrchef Mario Sonnleitner, schoss aber aus rund zehn Metern am langen Eck vorbei (26.).

Minsk acht Partien ohne Sieg

Zu Beginn der zweiten Hälfte präsentierten sich die Wiener von einer besseren Seite, Jelic blieb vorerst aber noch nach einer Pavelic-Hereingabe im Abschluss glücklos (50.). Deshalb musste es einmal mehr Hofmann richten. Nach schöner Kombination über Kainz, Stefan Stangl und Stefan Schwab traf der Routinier wuchtig und überlegt aus 20 Metern genau ins Eck. Da Jelic (58.) und Kainz (71.) Chancen auf die Vorentscheidung ausließen, blieb es bis zuletzt spannend. Auch da der weißrussische Vizemeister voll riskierte. Die Belohnung dafür blieb aber aus, weil bei einem Schuss von Chigozie Udoji (74.) die Stange rettete.