Bis zu 10.000 Demonstranten erwarten die Organisatoren der großen G-7-Proteste in Garmisch-Partenkirchen. Am Samstag zu Mittag soll die Kundgebung starten. Die Polizei ist in großer Stärke im Ortskern präsent.

WER DEMONSTRIERT?

Dutzende Gruppen unterstützen das Bündnis "Stop G-7 Elmau", darunter die Globalisierungsgegner von Attac, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bayerische Flüchtlingsrat und die katholische Friedensbewegung Pax Christi in der Erzdiözese München. Neben diversen politischen Gruppen macht auch der Motorradclub "Kuhle Wampe" mit.

WAS FORDERN DIE DEMONSTRANTEN?

Der Protest richtet sich gegen Armut und Hunger, Ausbeutung von Mensch und Natur, das geplante Freihandelsabkommen zwischen USA und EU (TTIP), Überwachungsstaat und Abschottung gegenüber Flüchtlingen.

WAS IST AN FRIEDLICHEN PROTESTEN ZU ERWARTEN?

Neben dem Protestzug durch Garmisch-Partenkirchen wollen die G-7-Gegner ihre Haltung auch mit zivilem Ungehorsam zu Gehör bringen. Am Samstag in der Früh kündigten die Organisatoren erneut Blockaden als "Aktionen des zivilen Ungehorsams" an.

WIRD ES KRAWALLE GEBEN?

Viele Geschäftsleute im Ort befürchten Ausschreitungen wie im März in Frankfurt, als der Neubau der Europäischen Zentralbank eröffnet wurde. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, er rechne mit 2.000 bis 3.000 gewaltbereiten Demonstranten. Der Sprecher des Aktionsbündnisses, Benjamin Ruß, wies dies als "unglaubliche Lüge" zurück. Von den Demonstranten aus dem angrenzenden Protestcamp werde "keine Eskalation ausgehen", betonte Ruß. "Aber wir lassen uns auch nicht alles gefallen."

WIE GEHT ES WEITER?

Am Sonntag, dem Auftakt des G-7-Gipfels, ist ein Protestmarsch Richtung Elmau geplant. In direkte Nähe zum Schloss werden - wenn überhaupt - aber nur wenige Demonstranten gelassen.