Die Tickets für die Aufführung sind seit langem vergriffen. Nach Angaben der Sächsischen Staatsoper Dresden trafen auch viele Kartenwünsche aus dem Ausland ein. Weltstar Netrebko, die mit Elsa nun das lyrisch-dramatische Stimmfach bedient, freut sich nach eigenem Bekunden sehr auf diese Partie. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Musikfreunde", dem Journal der Musikfreunde-Gesellschaft in Wien, zog sie Parallelen zum Werk von Richard Strauss. Strauss sei eine "fantastische Grundlage dafür, wenn man Wagner singt - er hat es wirklich verstanden, eine Frauenstimme zu öffnen, sie herrlich klingen zu lassen", sagte Netrebko: "Wagner ist eine große Herausforderung, aber ich bleibe meiner eigenen Stimme treu und singe so, wie ich es für richtig empfinde."

Am Pult der Staatskapelle Dresden steht Christian Thielemann. Der polnische Weltklasse-Tenor Piotr Beczala debütiert in der Titelrolle des Lohengrin.

Nach den "Lohengrin"-Aufführungen in Dresden kommt es am 9. Juni in Wien zu einer neuerlichen Begegnung von Netrebko mit Thielemann und der Dresdner Staatskapelle. Dann stehen im Großen Saal des Musikvereins die "Vier letzten Lieder" von Richard Strauss auf dem Programm.

Die "Lohengrin"-Inszenierung zählt zu den Klassikern in Dresden. Sie hatte in Regie von Christine Mielitz im Jänner 1983 Premiere - damals noch im Schauspielhaus. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Semperoper war im Februar 1985 wiedereröffnet worden. Inzwischen wurde das Stück 111 Mal aufgeführt.

Die zweite Aufführung mit Netrebko und Beczala am 22. Mai soll in Dresden als Volksfest gefeiert werden. Auf einer Videowand ist dann das Geschehen auf der Opernbühne auch auf dem Theaterplatz zu sehen. Zur Top-Besetzung gehören auch Evelyn Herlitzius (Ortrud) und Georg Zeppenfeld (König Heinrich).