Schon letztes Jahr war sie im Gespräch für den Vorentscheid, doch da war Lisa Klammer dem ORF noch zu jung. Heuer ist sie unter den zehn Kandidaten, die sich das rot-weiß-rote Ticket nach Stockholm ersingen wollen. Als Künstlerin nennt sich die Kärntnerin LiZZA.
Im Gegensatz zu 2015, wo Österreich als Gastgeberland fix seinen Startplatz im Finale hatte, muss sich unser Vertreter bzw. unsere Vertreterin in Schweden erst einmal bei einem Halbfinale (10. Mai) behaupten.

Am 12. Februar fallen die Würfel, wer beim 61. Eurovision Song Contest im Mai für Österreich die Fahne hochhält. Wie bereiten Sie sich auf den Auftritt vor?
LiZZA: Ich habe noch nicht viel Bühnenerfahrung, schon gar nicht bei Live-Shows. Wir arbeiten im Hintergrund hart daran, dass meine Bühnenshow gut ankommt. Die vergangenen Tage habe ich bei meiner Familie in Pusarnitz nochmals so richtig Kraft getankt.

Haben Sie denn keine Angst, bei der ersten Live-TV-Show zu versagen?
LiZZA: Klar, gibt es diese Momente. Aber ich versuche, sie auszublenden und mich nicht so hineinzusteigern. Fehler sind eben menschlich und können passieren. Ich werde jedenfalls mein Bestes geben.

Wie haben Sie es denn in den Vorentscheid geschafft?
LiZZA: Meine Plattenfirma Sony hat mich nominiert. Die Kandidaten für die große Live-Show wurden von einer Jury ausgewählt. Im vergangenen Jahr war ich auch schon beim Casting dabei, habe es aber nicht in die Show geschafft.

Und wie ist eigentlich Skilegende Franz Klammer mit Ihnen verwandt?
LiZZA: Uber viele Ecken. Der Vater von Franz Klammer ist der Cousin von meinem Opa. Ich habe bewusst den Künstlernamen LiZZA gewählt, weil ich in der Öffentlichkeit keine Vorteile durch diese Verwandtschaft haben möchte. Ich will als Künstlerin wahrgenommen werden und Privates da raushalten.

Weitschichtig verwandt: LiZZA und Franz Klammer
Weitschichtig verwandt: LiZZA und Franz Klammer © KK

Trefft Ihr Euch privat?
LiZZA: Ja, aber eher selten. Er ist viel unterwegs.

Conchita Wurst hat vorab die Songs aller 10 Kandidaten für Ö 3 unter die Lupe genommen und „12 Punkte“ an Sie vergeben. Macht es Sie stolz, dass die Gewinnerin des Song Contests 2014 Sie als Favoritin sieht?
LiZZA: Ihre 12 Punkte haben mich sehr gefreut. Das gibt mit Mut, es vielleicht bis nach Schweden zu schaffen. Aber Musikgeschmäcker sind eben verschieden. Jeder Kandidat hat die gleiche Chance. Ich sehe es realistisch und bleibe am Boden.

Wie heißt denn Ihr Song, mit dem Sie antreten?
LiZZA: „Psycho“. Die Single ist ab heute auf dem Markt. Das ist jetzt meine zweite Single. Meine erste „One minute in a day“ ist letzten September erschienen

Wurde die auch im Radio gespielt?
LiZZA: Ich durfte die Single auf Antenne Kärnten vorstellen. Ob sie den Song danach noch einmal gespielt haben, weiß ich gar nicht. Es ist schwer, Radiosender für einen zu begeistern, wenn man noch unbekannt ist. Der Vorentscheid zum Song Contest ist meine große Chance. Wenn ich es auch nicht nach Stockholm schaffe, habe ich trotzdem gewonnen, weil mich die Leute danach kennen.

Wird man jetzt mehr von Ihnen hören, ist ein Album geplant?
LiZZA: Ich konzentriere mich auf meinen großen Auftritt am 12. Februar. Dann stellen sich die Weichen.
Ihr Produzent, der Steirer Robby Musenbichler, hat für Sie einige Songs geschrieben, die noch unveröffentlicht sind.

Bei „Psycho“ zeichnet er aber nicht für Text und Musik verantwortlich.
LiZZA: Das stimmt. Er hat im Hintergrund mitgearbeitet und der Song wurde auch in seinem Studio in Graz aufgenommen. Für mich war es spannend, auch mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten und neue Erfahrungen zu sammeln. Alles andere wird sich weisen.

INTERVIEW: NICOLE KARI