Der Chef der Bank-Austria-Mutter UniCredit, Federico Ghizzoni, hat 2015 3,2 Millionen Euro verdient. 2014 waren es noch 3,02 Millionen Euro gewesen, geht aus einem Bericht hervor, der in Hinblick auf die Aktionärsversammlung im April vorgelegt wurde.

Verwaltungsratspräsident Giuseppe Vita kam auf 1,5 Millionen Euro, während Vizepräsident Luca Cordero di Montezemolo, der als Vertreter des Staatsfonds von Abu Dhabi, Aabar, im UniCredit-Aufsichtsrat sitzt, im vergangenen Jahr 610.000 Euro kassierte. Alexander Wolfgring, der im Board die österreichische AVZ-Stiftung vertritt, erhielt 257.000 Euro.

Generaldirektor Roberto Nicastro, der Ende des vergangenen Jahres die Bank verlassen hat, bekam eine Abfertigung von 5,3 Millionen Euro. Der 50-Jährige aus Trient ist im Dezember Präsident von vier restrukturierten Pleitebanken geworden, die er jetzt verkaufen muss.

Gewinnrückgang und Sparkurs

UniCredit ist im vergangenen Jahr wieder in schweres Fahrwasser geraten. Die niedrigen Zinsen, die anhaltend schwierige Lage für Banken in Italien und herbe Einbrüche im wichtigen Osteuropa-Geschäft ließen den Gewinn einbrechen. Der Mutterkonzern der Bank Austria kündigte eine Fortsetzung des Sparkurses an.

Vor Steuern verdiente das Institut im Jahr 2015 um gut ein Drittel weniger als 2014, wie es am Dienstag in Mailand mitteilte. Dass unter dem Strich der Überschuss lediglich um knapp 16 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro schrumpfte, verdankte die Bank hauptsächlich einer deutlich niedrigeren Steuerlast.

Der Sparkurs wurde fortgesetzt: Das Geldhaus hat im Vorjahr 3511 Jobs abgebaut. Damit schrumpfte die Zahl der Mitarbeiter von 129.021 auf 125.510 Ende 2015. Insgesamt wurden 582 Filialen zugesperrt. Ende 2015 betrug die Zahl der Filialen 6.934.