Vom Abgasskandal beim deutschen Autohersteller Volkswagen sind in Österreich 363.400 Autos betroffen. Dies teilte der Konzern am Dienstagabend mit.

Die Autobesitzer sollen bald schriftlich darüber informiert werden, dass "das Abgasverhalten ihres Fahrzeugs in Kürze nachgebessert werden kann", wie die Porsche-Holding in Österreich sagte.

Der von VW präsentierte Aktionsplan sieht vor, dass die betroffenen Marken im Oktober den zuständigen Behörden technische Lösungen vorstellen. Die Kunden sollen in den nächsten Wochen und Monaten über eine "Servicemaßnahme" informiert werden, die sie für ihre Autos erhalten können.

Schon zuvor war bekanntgeworden, dass insgesamt auch andere Konzernmarken von der Affäre betroffen sind. So sind etwa 700.000 Fahrzeuge von Seat in der Ziehung. Diese Zahl nannte ein Sprecher der spanischen Konzerntochter am Dienstag. Um welche Modelle genau es geht, sagte er nicht. Am Montag war bekannt geworden, dass 2,1 Millionen Audi und 1,2 Millionen Skoda mit der Software zum Manipulieren der Abgaswerte ausgerüstet sind.

Insgesamt betrifft der Skandal konzernweit laut Volkswagen etwa elf Millionen Fahrzeuge. Darunter sind nach Volkswagen-Angaben vom Dienstag 1,8 Millionen leichte Nutzfahrzeuge. Dazu zählen etwa die Modelle Caddy und Transporter.

Die in den Autos verwendete Software kann dafür sorgen, dass im Testbetrieb deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide gemessen werden als im regulären Betrieb. In Deutschland sind rund 2,8 Millionen Autos betroffen.

Oliver Blume als Nachfolger von Müller?

Änderungen personeller Natur stehen bei Porsche an, nachdem Ex-Chef Matthias Müller als Folge des Dieselskandals an die VW-Spitze rückte. Der Sportwagen-Hersteller soll aller Voraussicht nach am Mittwoch einen neuen Chef bekommen.

Die Berufung des bisherigen Produktionsvorstands Oliver Blume zum neuen Vorstandsvorsitzenden stehe auf der Agenda der Aufsichtsratssitzung in Stuttgart, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen.

Am Mittwochnachmittag soll die unstrittige Personalie offiziell verkündet werden, Gegenkandidaten gibt es nicht.  Der 47-jährige Blume ist seit gut zwei Jahrzehnten beim Volkswagen-Konzern, 2013 kam er zur VW-Tochter Porsche.