Die AUA (Austrian Airlines) hat zur Zeit regen Zulauf von ehemaligen Crews der in die Insolvenz geschlitterten Konkurrenten Air Berlin und Niki. AUA-Chef Kay Kratky geht davon aus, dass aktuell 100 bis 200 Mitarbeiter - hauptsächlich Flugbegleiter und Piloten - über diese Konkurrenzschiene zur AUA stießen. Rund hundert hätten bereits Anstellungszusagen.

Zusätzlich bildet die AUA heuer hundert Piloten selber aus. Bedarf an neuen Piloten hat die AUA zur Zeit zusätzlich, weil junge Cockpit-Crews, vor allem Copiloten, zu ersetzen sind, die zur AUA gekommen waren, weil sie im Lufthansa-Konzern als Nachwuchspiloten eine Zeit lang keine Anstellung bekamen.

12,9 Millionen Passagiere

Wirtschaftlich hat die AUA 2017 indes mehrere Rekorde verbucht: Sowohl bei den Passagierzahlen, die um 13 Prozent auf mehr als 12,9 Millionen zulegten, als auch bei den Bilanzergebnissen. Der Betriebsgewinn war erstmals in dreistelliger Millionenhöhe. AUA-Finanzvorstand Heinz Lachinger sprach am Donnerstag vom besten Ergebnis in der 60-jährigen Geschichte.

Befeuert wurde die Entwicklung der österreichischen Lufthansa-Tochter durch die deutlich höhere Nachfrage nach Europaflügen. Und das lag hauptsächlich am Niedergang der Air Berlin und am Ausfall ihrer österreichischen Ex-Tochter Niki. Das half auch der AUA voriges Jahr zu zweistelligen Passagierzuwächsen.

Verkauf von alten Fokker-Flugzeugen

Nach vielen Jahren des Personalabbaus gab es wieder Neueinstellungen: Vor allem durch die Aufnahme von neuen AUA-Piloten und Flugbegleitern kamen im abgelaufenen Jahr 464 Mitarbeiter dazu. Ende des Jahres hatte die AUA 6914 Beschäftigte.

Weil sieben Millionen Euro aus dem Verkauf der alten Fokker-Flugzeuge hereinflossen, ist das Betriebsergebnis EBIT (in dem auch Bewertungsgewinne enthalten sind) um 55 Prozent auf 101 Millionen Euro angewachsen. Abzüglich solcher Bewertungsgewinne ging das bereinigte Ergebnis um 62 Prozent auf 94 Millionen Euro nach oben.

2018 als "herausforderndes Jahr"

Das Schlussquartal ist bei den Fluggesellschaften traditionell ein Defizit-Quartal. Nach AUA-Angaben lag der Quartalsverlust zum Jahresende mit 5 Millionen Euro aber auch deutlich unter Vorjahr (Quartalsverlust: 19 Millionen Euro).

Für 2018 sieht AUA-Chef Kay Kratky wegen der prognostizierten Spritverteuerungen und laufender Investitionen ein "herausforderndes Jahr", wie er heute schrieb. Das bereinigte Ergebnis werde leicht unter dem von 2017 liegen.