17.45 Uhr: Europäische Börsen im Minus

Die Kursstürze in den USA und Asien steckten auch die europäischen Börsen an. Der Frankfurter DAX schloss am Dienstag mit 2,32 Prozent im Minus, der Wiener ATX gab um 2,81 Prozent nach. Die Verluste sind jedoch moderater wie jener am Montag an der Wall Street. Indes ist die Talfahrt an den US-Börsen gestoppt.

16.40: US-Börsen stabilisiert

Die US-Börsen haben sich am Dienstag kurz nach Handelsbeginn deutlich stabilisiert, legten aber in der ersten halben Stunde eine Berg- und Talfahrt hin. Während die Leitindizes anfangs noch mehr als zwei Prozent im Minus gestartet waren, drehten sie innerhalb von kurzer Zeit deutlich in die Gewinnzone.

15.44: US-Börsen: Verluste oder sogar Zugewinne?

Der Wall Street drohen nach ihrem jüngsten Einbruch am Dienstag erneut herbe Verluste. Knapp eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial um weitere zweieinhalb Prozent tiefer bei 23.738 Punkten. Damit würde der US-Leitindex noch deutlich unter sein Vortagestief abrutschen. Kurz nach Eröffnung schien es, als sei die Talfahrt vorerst gestoppt und der Dow Jones würde sogar ins Plus drehen.

14.52: ATX klar im roten Bereich

Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.399,46 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 107,39 Punkten bzw. 3,06 Prozent.

Damit konnte sich der ATX zwar von seinen massiven Anfangsverlusten etwas erholen, blieb jedoch klar im roten Bereich.

14.14: Was steckt hinter den dramatischen Verlusten?

Ein rasanter Kurssturz an den US-Börsen schreckt Anleger rund um den Globus auf. Auch in anderen Ländern geht es am Aktienmarkt abwärts. Die befürchtete Panik bleibt zwar aus, aber die Unruhe ist groß.

Warum flüchten Anleger aus Aktien?

Die Sorge geht um, dass die Zinsen schneller steigen könnten als erwartet. Die Geldschwemme und Niedrigzinsen der großen Notenbanken halten die Anleger seit Jahren bei Laune, während traditionelle Sparer darunter leiden. Investoren müssen das viele Geld jedoch auch irgendwo anlegen. Da die Zinsen im Keller sind, herrscht Anlagenotstand. Investoren setzen daher verstärkt auf Aktien. Steigende Zinsen machen Anleihen von Staaten und Unternehmen gegenüber Aktien dagegen attraktiver. Zudem können steigende Zinsen die Konjunkturentwicklung dämpfen. "Es gab keinen Anlass, aber viele Ursachen. Zu stark steigende Zinsen wären nicht gut für Börse und Konjunktur", erläutert Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater.

Welche Politik verfolgen große Notenbanken?

Die US-Notenbank Fed erhöht schrittweise seit geraumer Zeit die Zinsen. Mit weiteren Schritten unter dem neuen Notenbankchef Jerome Powell wird in diesem Jahr gerechnet. Investoren befürchten aber, dass die Konjunktur der weltgrößten Volkswirtschaft - auch befeuert durch die milliardenschwere Steuerreform von US-Präsident Donald Trump - heiß laufen könnte. Die Folge: Die Inflation könnte schneller und heftiger steigen als erwartet. Das würde die Fed zwingen, die Leitzinsen schneller als bisher geplant zu erhöhen, um die Preissteigerung zu dämpfen. Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank weist darauf hin, dass der jüngste Arbeitsmarktbericht der US-Regierung einen überraschend starken Lohnanstieg ausweist.

Steht eine baldige Zinswende auch im Euroraum an?

Das ist unwahrscheinlich. EZB-Präsident Mario Draghi dämpfte jüngst Hoffnungen von Sparern auf bald höhere Zinsen. "Auf Basis der heutigen Daten und Analysen sehe ich sehr wenig Chancen, dass die Zinsen in diesem Jahr steigen könnten", sagte er nach der jüngsten Sitzung des EZB-Rates Ende Jänner. Denn obwohl die Wirtschaft im Euroraum inzwischen robust wächst, hinkt die Inflation hinterher. Im Jänner waren die Verbraucherpreise im gemeinsamen Währungsraum um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Teuerung von knapp zwei Prozent an. Erst dann sieht die Notenbank die Preisstabilität als gewährleistet an.

Wieso brachen die Kurse an der Wall Street binnen Minuten ein?

Der US-Leitindex Dow Jones war am Montag zeitweise um insgesamt knapp 1600 Zähler abgesackt - innerhalb von 15 Minuten büßte er mehr als 800 Punkte ein. Ein Großteil der Finanzmärkte wird inzwischen durch Computerprogramme gesteuert. Werden bestimmte Kursmarken nach unten durchbrochen, werden automatisch und blitzschnell weitere Papiere auf den Markt geworfen. Das verstärkt den Kurssturz. Börsianer bezeichnen dieses Phänomen als "Flash Crash". Die Flucht aus Aktien sei durch zahlreiche sogenannte Stop-Orders noch zusätzlich beschleunigt worden. Eigentlich setzten Anleger diese, um sich vor allzu großen Verlusten zu schützen, erläutert Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partner.

Wie geht es nun weiter?

Beobachter rechnen vorerst nicht mit einem lang anhaltenden Absturz an den Börsen. "Korrektur ja, Crash und Bärenmarkt nein", ist Ökonom Kater zuversichtlich. "Die Korrektur muss morgen nicht gleich wieder vorbei sein, sie wird aber wieder Käufer anlocken, die vorher aus dem Markt ausgestiegen waren." Experten der Berenberg Bank sehen die Finanzmärkte auf dem Weg zur Normalisierung. Der Kurseinbruch sei bisher nicht mehr als eine Korrektur nach der Übertreibung der letzten Monate: "Der Anstieg der Anleiherenditen spiegelt eine Rückkehr zur Normalität bei Wirtschaftswachstum und Inflation wider."

13.33: "Kursrückgang bald zu Ende"

Der Aktienstratege der Erste Asset Management (EAM), Peter Szopo, rechnet damit, dass der Kursrückgang an den internationalen Börsen bald zu Ende gehen wird. Dennoch werde es eine Zeit lang dauern, bis wieder die alten Höchststände erreicht werden.

"Dass diese Korrektur bereits der Anfang eines längerfristigen Bärenmarktes (fallende Kurse) darstellt, ist eher unwahrscheinlich."

Aktuell seien die Börsen aber sicher in einem "Risk-Off-Modus", in dem sich Investoren eher defensiv aufstellen. Wie stark und wie lange die Korrekturphase ausfallen werde, lasse sich aber nicht voraussagen, so Szopo am Dienstag in einer schriftlichen Stellungnahme.

Die Ursachen für die Turbulenzen sieht Szopo im raschen Anstieg der Anleihenrenditen zusammen mit den hohen Bewertungen an den Börsen. Das habe nun den Verkaufsdruck und Gewinnmitnahmen ausgelöst. Die Marktteilnehmer seien lange Zeit von einer geringen Volatilität "verwöhnt" gewesen. Auch könnten computergestützte Algorithmen die Marktturbulenzen verstärkt haben.

12.59: Von Ausmaß und Tempo des Absturzes überrascht

Bank-Austria-Chefanalystin Monika Rosen kann sich den jüngsten Kurssturz an der New Yorker Börse, der weltweit auch andere Aktienmärkte nach unten gezogen hat, eigentlich nicht erklären. Ausmaß und Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung hätten sie überrascht, "ein auslösender Grund ist nicht wirklich greifbar." Die Aktienkursanstiege seien "sehr respektabel" gewesen, und auch die Renditen der Staatsanleihen hätten stark zugelegt - "aber das allein würde ich nicht für das Timing der Korrektur verantwortlich machen". Von einer galoppierenden Inflation sei man in beiden Wirtschaftsräumen - den USA und der Eurozone - "weit entfernt", wie die jüngsten Inflationszahlen gezeigt hätten, die sogar leicht unter den Erwartungen gelegen seien. Auch eine überhitzte Wirtschaft, wie sie vereinzelt als Grund für den Kurseinbruch genannt wurde, sieht Rosen nicht.

12.54: Börsen in Asien rutschen tief ab

Nach dem Kursrutsch an der Wall Street standen auch die Leitbörsen in Asien stark unter Druck. Der japanische Nikkei-225 Index folgte dem negativen US-Trend und sackte um satte 1.071,84 Punkte oder 4,73 Prozent auf nunmehr 21.610,24 Zähler ab.

Der Hang Seng Index in Hongkong stürzte um 1.649,80 Zähler (minus 5,12 Prozent) auf 30.595,42 Einheiten ab. Der chinesische Shanghai Composite fiel 116,85 Punkte oder 3,35 Prozent auf 3.370,65 Punkte.

Auch die Märkte in Indien und Australien zeigten sich mit starken Verlusten.

12.26: Wiener Börse 2,5 Prozent im Minus

Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, zu Mittag bei moderatem Volumen weiter mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.419,56 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 87,29 Punkten bzw. 2,49 Prozent. Zum Handelsstart lag der Index allerdings deutlich tiefer im roten Bereich bei minus 5,4 Prozent.

Wie dramatisch ist der Kurssturz? Ein Kommentar zum Thema.

Zu den Gründen lesen Sie hier eine Analyse von Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek.

Damit befand sich das heimische Börsenbarometer in guter Gesellschaft. In Europa fielen die anfänglichen Kursverluste ebenfalls drastisch aus, bereits im Vormittagshandel konnte das Minus jedoch merklich eingedämmt werden. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,72 Prozent, FTSE/London -1,75 Prozent und CAC-40/Paris -1,81 Prozent.

In den USA und in Asien war es zuvor schon steil bergab gegangen, nachdem die Angst der Anleger vor einer steigenden Inflation und damit schneller steigenden Leitzinsen weiter geschürt wurde.

12.19: Der Goldpreis steigt - aber nur leicht

Nach dem Kurssturz an der Wall Street gehen am Dienstag auch die Börsen in Europa in die Knie, der deutsche Leitindex Dax um bis zu 3,6 Prozent.  Der EuroStoxx50 verlor zeitweise mehr als drei Prozent.

Gold verteuerte sich heute um 0,23 Prozent, seit Jahresanfang legte das Edelmetall um 2,6 Prozent zu. Die Ölpreise sind gesunken, dafür werden Anleihen im Zuge der Aktien-Verluste stärker nachgefragt.

11.00: Bitcoin verliert rapide an Wert

Die umstrittene Kryptowährung Bitcoin verliert weiter rapide an Wert. Am Dienstag fiel die älteste und bekannte Digitaldevise auf der großen Handelsplattform Bitstamp erstmals seit November unter die Marke von 6.000 US-Dollar (4.823,15 Euro). Im Tief wurden 5.920 Dollar erreicht. Verglichen mit Montag ergibt sich ein Kursrückgang von rund 15 Prozent.

10.56: Kursverluste halten sich wieder in Grenzen

Die Leitbörsen in Europa haben nach einem panischen Beginn des Handelstags ihre Verluste am Vormittag wieder deutlich eingedämmt. Am gestrigen Montagabend hatten der Dow Jones und der S&P-500 Index in den USA jeweils mehr als vier Prozent an Wert verloren. In Japan gab der Leitindex Nikkei-225 über 1.000 Punkte ab. Auch in Europa kam es darauf zu einem Kursverfall.Markbeobachter geben als Grund für den Kursverfall die Angst von Anlegern vor steigenden Leitzinsen in den USA an. Bereits am Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung der Anleger kippen lassen. Das trotz boomender Wirtschaft bisher verhaltene Lohnwachstum fiel stärker als erwartet aus - das könnte auch die Inflation in Gang bringen. Das wiederum würde die Notenbank zwingen, die Leitzinsen schneller als bisher geplant zu erhöhen.

Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 1,57 Prozent oder 54,49 Punkte bei 3.424,28 Einheiten. Der deutsche DAX hatte in den ersten Handelsminuten noch über vier Prozent an Wert verloren, konnte aber danach seine Verluste spürbar eindämmen.

In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 1,58 Prozent oder 116,06 Einheiten auf 7.218,92 Punkte. Er notierte zum Start noch fast fünf Prozent tiefer, konnte aber dann ebenfalls seine Verluste eindämmen.

10.15: Kurse in Tokio im freien Fall

Nach dem Kursrutsch an der Wall Street stand auch der Tokioter Aktienmarkt am Dienstag deutlich unter Druck. Der Nikkei-225 Index folgte dem negativen US-Trend und sackte um satte 1.071,84 Punkte oder 4,73 Prozent auf nunmehr 21.610,24 Zähler ab. Der breiter gefasste Topix Index verlor ebenfalls klare 80,33 Punkte oder 4,40 Prozent auf 1.743,41 Einheiten. 23 Kursgewinnern standen 1.986 -verlierer gegenüber.

10.10: Mögliche Gründe für die Kursverluste

Analysten werten die aktuellen Kursverluste an den Aktienbörsen als Gewinnmitnahmen. Deren Deutlichkeit habe die Anleger allerdings auf dem falschen Fuß erwischt. Man hatte sich daran gewöhnt, dass sich Ausschläge in Grenzen halten. Auslöser des aktuellen Ausverkaufs seien Ängste vor einer rascheren US-Zinserhöhungen und damit die Befürchtung, dass die Inflation schneller kommen und höher ausfallen würde als erwartet.

Vor diesem Hintergrund flüchteten Anleger in "sichere Häfen" wie Staatsanleihen.

10.04: Dax legt 3,6 Prozent ab

Nach dem Crash an der Wall Street flüchten Anleger auch aus deutschen Aktienwerten. Der DAX verlor zur Eröffnung am Dienstag 3,6 Prozent auf 12.235 Punkte. Das ist der größte Kurssturz seit eineinhalb Jahren. "Von einer Panik sind die Anleger nicht weit entfernt", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Es stellt sich nun die Frage, ob dies nur ein temporärer Stimmungswandel ist oder der Start einer größeren Korrektur."

9.57: Japan signalisiert Festhalten am Nullzins

Inmitten der jüngsten Kursturbulenzen an den Aktienmärkten weltweit hat Japans Notenbank (BoJ) ein Festhalten am Nullzins signalisiert. BoJ-Chef Haruhiko Kuroda schloss eine baldige Erhöhung am Dienstag aus.

Auch wenn die Konjunkturperspektiven in Japan gut seien, habe die BoJ ihr Inflationsziel noch lange nicht erreicht.

Kuroda äußerte sich in einem Umfeld, das von zuletzt fallenden Aktienkursen an führenden Finanzplätzen wie New York und Tokio geprägt ist, die zuvor von Rekord zu Rekord geeilt waren. Nach dem Kurssturz an der Wall Street steht auch deutschen Anlegern ein schwarzer Börsentag bevor. Der deutsche Leitindex (DAX) startete 3,6 Prozent tiefer.

9.35: Kurssturz an europäischen Börsen

Nach dem Ausverkauf an den US-Börsen sowie in Asien haben auch die europäischen Börsen mit einem deutlichen Kursrutsch reagiert. Der deutsche DAX notierte im Frühhandel 3,46 Prozent tiefer bei insgesamt 12.249,19 Punkten.

Der britische Leitindex FT-SE-100 rutschte kurz nach Handelsbeginn um 3,06 Prozent auf 7.110,51 Punkte ab. Auch der Leitindex der Eurozone, der Euro-Stoxx-50, zeigte sich bei 3.399,31 Punkten und einem Minus von 2,28 Prozent unter Druck.

Als Auslöser für die Kursbewegungen gilt laut Marktbeobachtern die Angst vor steigenden Leitzinsen und einem Renditeanstieg. Die US-Börsen hatten am Vortag ihre stärksten Punkteverlust an einem einzigen Handelstag verzeichnet.

9.30: ATX bricht ein

Die Angst vor schneller steigenden Zinsen hat am Dienstag zum Handelsstart für massive Abschläge an der Wiener Börse gesorgt. Gegen 9.15 Uhr rutschte der Leitindex ATX im Einklang mit dem europäischen Umfeld um 5,37 Prozent auf 3.318,70 Punkte ab.

Auslöser für den international um sich greifenden Ausverkauf ist die Angst vor einer steigenden Inflation und damit vor schneller steigenden Zinsen, hieß es aus dem Handel. Verstärkt wurde diese bereits seit einigen Tagen herrschende Sorge zuletzt von einem freundlichen ISM-Stimmungsbarometer für das Nicht-Verarbeitende US-Gewerbe. Im Jänner wurde der höchste Stand seit Beginn seiner Erhebung 2008 verzeichnet, wie am Montag bekannt wurde.

In Wien mussten FACC (minus 14,47 Prozent) und AMAG (minus 13,21 Prozent) deutlich Federn lassen. Unter den Indexschwergewichten standen voestalpine mit minus 11,15 Prozent klar unter Druck, aber auch bei den beiden Ölwerten OMV (minus 8,21 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (minus 8,24 Prozent) ging es rasant bergab.

Bankwerte standen ebenfalls europaweit auf den Verkaufslisten. Erste Group sackten um rund drei Prozent ab, Bawag verloren nahezu vier Prozent und Raiffeisen schmierten im Frühhandel um sieben Prozent ab.
(Schluss) bel/ger

Was bisher geschah:

Ein massiver Kurssturz an der Wall Street hat nur Stunden später die Börsen in Asien und Australien nach unten gezogen. Neben den Märkten Tokio und Australien erlebten auch China und Hongkong empfindliche Abschläge zum Handelsstart am Dienstag. Vorausgegangen war der mit knapp 1.600 Zählern bisher größte Tagesverlust des Dow Jones nach Sorgen um eine möglicherweise bevorstehende Zinswende.

Damit fiel der Index wie nie zuvor an einem einzelnen Handelstag. Die bisherigen Jahresgewinne lösten sich rasend schnell in Luft auf, ebenso wie die seit Anfang Dezember erzielten Gewinne.

>> Talfahrt geht weiter: Bitcoin-Kurs fiel unter 7000 Dollar

Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte am Dienstag in den ersten 15 Handelsminuten um fast 1000 Punkte ab. Der Nikkei-Index reagierte darauf zum Handelsauftakt mit einem Abschlag von 914,28 Punkten oder 4,03 Prozent beim Stand von 21 767,80 Punkten. Der breit gefasste Topix verlor 73,81 Punkte oder 4,05 Prozent beim Stand von 1749,93 Punkten.

Der Shanghaier Composite Index lag am Dienstag eine halbe Stunde nach Handelsstart rund 1,89 Prozent im Minus bei 3421 Punkten. Deutlicher fielen die Abschlägen in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong aus, wo der Leitindex Hang Seng zum Handelsstart um mehr als 1100 Punkte auf 31 100 Punkte absackte - ein Minus von 3,8 Prozent.

Auch in Australien erlebte die Börse zum Auftakt einen Kurssturz. Der S&P/ASX200-Index verbuchte ein Minus von 165,1 Punkten oder 2,74 Prozent. Nicht eine Aktie habe zugelegt, sagte Marktanalytiker Ben Le Brun. Er beschrieb die Lage an der Börse in Sydney als "echtes Blutbad".

Weißes Haus beruhigt

Das Weiße Haus zeigte sich unterdessen trotz des Kurssturzes an der Wall Street zuversichtlich über die wirtschaftliche Lage in den USA. Der Fokus von Präsident Donald Trump liege auf den langfristigen wirtschaftlichen Fundamentaldaten, die weiterhin "außergewöhnlich stark" seien, erklärte seine Sprecherin Sarah Sanders. Dazu gehörten etwa die "historisch niedrige" Arbeitslosigkeit sowie steigende Löhne, fügte sie hinzu. Unter Fundamentaldaten verstehen Ökonomen sogenannte harte Zahlen - etwa zum Wirtschaftswachstum.

In den USA sprang am Montag das Angstbarometer, der Vix-Index, das die Kursschwankungen des S&P 500 misst, um fast 100 Prozent hoch. Das letzte Mal, als der Volatilitätsindex kräftig nach oben gesprungen war, hatten Sorgen um die chinesische Wirtschaft für einen Ausverkauf an den Börsen gesorgt.

Sorge vor Zinswende

Dieses Mal vermuteten Händler Sorgen um eine schneller als bisher vermutete Zinswende als Grund. Nachdem am Freitag zur Vorlage des Arbeitsmarktberichts der Anstieg der Stundenlöhne bereits Erwartungen an weiter kletternde US-Leitzinsen beflügelt hatte, setzte an diesem Tag das ISM-Stimmungsbarometer für das Nicht-Verarbeitende US-Gewerbe eins drauf. Im Jänner wurde der höchsten Stand seit Beginn seiner Erhebung 2008 verzeichnet. Derart starke Daten hätten Befürchtungen ausgelöst, dass 2018 womöglich sogar Zinsschritte seitens der Fed anstehen könnten, hieß es.

Mit einem Minus von 4,60 Prozent auf 24 345,75 Punkten ging der Dow aus dem Handel. Damit büßte das weltweit wichtigste Börsenbarometer letztlich 1175 Punkte ein. Erst vor wenigen Tagen war noch bei 26 616 Punkten sein jüngstes Rekordhoch bejubelt worden. Der breit gefasste S&P 500 brach am Montag um 4,10 Prozent auf 2648,94 Punkte ein. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 3,91 Prozent auf 6495,92 Punkte.

Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenbroker Oanda sprach von einem "Flash Crash" an der Wall Street und Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners ergänzte: "Viele Anleger sind regelrecht in Panik verfallen." Die Flucht aus Aktien sei dabei durch zahlreiche Stop-Orders massiv beschleunigt worden, die Anleger eigentlich setzen, um sich vor allzu großen Verlusten zu schützen. Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research sah im freien Fall des Dow "den schwärzesten Tag für die Aktienmärkte seit Jahren".