Die US-Börsen sind am Montag im Späthandel massiv abgerutscht und haben damit die beachtlichen Verluste vom Wochenstart weiter ausgebaut. Der Dow Jones knickte bis etwa 21.10 Uhr um extreme 1.488,73 Einheiten oder 5,83 Prozent auf 24.032,23 Zähler ein. Im Verlauf musste der Dow bei seinem Tagestief von 23.923 Zähler den stärksten Punkteverlust in seiner Geschichte hinnehmen. Am 26. Jänner hatte der weltbekannteste Index bei 26.616 Punkten noch ein Rekordhoch markiert.

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Sorge an der Wall Street

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index sackte um 4,24 Prozent auf 2.645,07 Zähler ab. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index reduzierte sich um deutliche 3,56 Prozent auf 6.983,21 Zähler.

An der Wall Street scheint damit die Sorge um eine schnellere Zinswende immer mehr um sich zugreifen. Bereits am Freitag hatte die Wall Street wegen weiter steigenden Anleiherenditen die stärksten Tagesverluste seit Juni 2016 hinnehmen müssen.

Aktuelle Konjunkturdaten deuten auf eine weiterhin robuste Dynamik der US-Wirtschaft hin, wecken zugleich aber auch Befürchtungen. Womöglich könnten die allgemein starken Wirtschaftsdaten die US-Notenbank (Fed) zu mehr als bisher drei erwarteten Zinsschritten in diesem Jahr bewegen, hieß es von Expertenseite.

Staatsanleihen legten zu

Wegen der Aktientalfahrt haben die Kurse von US-Staatsanleihen am Montag im späten Handel deutlich zugelegt und die Renditen wieder unter Druck gebracht. Zugleich stiegen die Handelsvolumina spürbar an. Am Aktienmarkt war kurz zuvor Panik ausgebrochen. Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial büßte zeitweise 6 Prozent oder fast 1.600 Punkte ein. Seine Jahresgewinne sind damit zerronnen. Zuletzt erholte sich der Dow wieder etwas. Gegen 22 Uhr, am Ende der Börsensitzung in New York, hält der wichtigste Index bei einem Verlust von 4,60 Prozent.

Rote Zahlen auch in Europa

Die Leitbörsen Europas haben ihre Talfahrt nach den klaren Kursverlusten vom Freitag zum Start der neuen Handelswoche ebenfalls fortgesetzt. Weiterhin lasteten ein starker Euro sowie sorgen um höhere Zinsen auf der Stimmung. Der Euro-Stoxx-50 ging um weitere 1,26 Prozent auf 3.478,77 Einheiten zurück. Vor dem Wochenende hatte der Index bereits eineinhalb Prozent verloren.

Der Wiener ATX ging am Montag mit minus 0,88 Prozent aus dem Handel, der Frankfurter DAX verlor 0,63 Prozent. An vielen europäischen Börsenplätzen lag das Minus deutlich über einem Prozent, in Stockholm sogar bei 2,43 Prozent.