Das Land Kärnten will seine Anteile am Nassfeld nicht verkaufen. Das erklärten am Dienstag Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und die weiteren Mitglieder der Landesregierung. Zum Verkauf steht jedenfalls der Drittelanteil der Hypo-Abbaueinheit Heta. Der slowakische Unternehmer Igor Rattaj will mit den Tatry Mountain Resorts den Heta-Anteil kaufen, die Kärntner Unternehmer Herbert Waldner und Friedl Seiwald bieten dagegen. Bis 19. Jänner sind die Angebote fällig.

Jetzt geraten die Fronten in Bewegung. „Wir wollen die Hand reichen“, kündigt Riedergarten-Chef Waldner für Mittwoch ein „Friedensangebot“ an Arnold Pucher an. In einer Pressekonferenz mit Seiwald, Martin Waldner und Klaus Herzog will die Bietergegruppe Vorschläge unterbreiten, wie man das Nassfeld entwickeln möchte, am Besten mit Pucher und den slowakischen Interessenten gemeinsam.

„Arnold Pucher ist und bleibt der Nassfeld-Pionier. Ich wollte ihn mit Äußerungen nicht verletzen,“ entschuldigt sich Waldner. „Jetzt ist Zeit für einen Handschlag. Wir wollen ja alle gemeinsam, dass sich das Nassfeld und die Region gut entwickelt. Man kann sich auch einem Investor nicht verschließen“, so Waldner, der ursprünglich den slowakischen Unternehmer Igor Rattaj auf das Nassfeld gelotst hatte.

"Das sind junge, hungrige Investoren"

Eine Mittler-Rolle für das Interesse der Slowaken auf dem Nassfeld spielte der frühere steirische ÖVP-Wirtschaftslandesrat und jetzige Strategieberater Herbert Paierl. „Ich war auch jahrelang Aufsichtsratsvorsitzender der Planai-Hochwurzen GmbH, die gerade 50 Millionen in die Seilbahnen investiert. Infrastrukturbetriebe müssen in der Region gut verankert sein. Sie müssen aber auch schauen, wo das Investment herkommt. Wer da nicht Partnerschaften hat, fällt durch den Markt“, so Paierl. Er verweist auf die „Konzentrationsentwicklung bei den Skigebieten in den Alpen. Da setzen sich High-Profile-Regionen mit starkem Profil durch. Für Igor Rattajs Tatra Mountain Resorts ist mitentscheidend, ob sie willkommen sind, als jemand, der etwas bringt“, so Paierl, der auch auf das Potenzial der Osteuropa-Kunden verweist: „Von Bratislava ist man schneller am Nassfeld, als in Jasna.“

„Das sind junge, hungrige Investoren. Sie haben im Riesengebirge viel gemacht. Für die ist die Slowakei zu klein und sie sind schon bei zahlreichen Investments in Ostösterreich aktiv“, beschreibt Rainer Franz die Gruppe um Rattaj, der Seniorpartner der J&T Bank ist. „Ich kenne alle Akteure, sie haben Fonds mit einer großen Zahl vermögender Kunden“, erzählt der Klagenfurter, der in Bratislava die Tatra Bank leitete, die slowakische Tochter der Raiffeisen Bank International. „Skilauf ist dort Prestigesport“, sieht er viel Gästepotenzial.