PSA verständigte sich mit der Opel-Mutter General Motors (GM) auf einen Preis von 1,3 Milliarden Euro, teilten die beiden Unternehmen am Montag in Paris mit. "Das gibt uns die Gelegenheit, ein echter europäischer Auto-Champion zu werden", meinte PSA-Chef Carlos Tavares.

Der französische Konzern mit seinen bisherigen Marken Peugeot, Citroen und DS steigt mit dem Kauf zur Nummer zwei auf dem europäischen Markt hinter der VW-Gruppe auf. Weltweit wären PSA und Opel/Vauxhall im vergangenen Jahr zusammen auf rund 4,1 Millionen verkaufte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge gekommen.

Geschäft bis Jahresende unter Dach und Fach

Das Geschäft soll bis Ende des Jahres unter Dach und Fach sein, auch die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. Die deutsche Bundesregierung und die Bundesländer mit Opel-Standorten pochten bei den weiteren Schritten auf Transparenz und Mitsprache der Arbeitnehmer-Vertreter. "Die Verträge müssen intensiv geprüft werden, insbesondere von den Vertretern der Arbeitnehmer", erklärten Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und die Regierungschefs von Rheinland Pfalz, Hessen und Thüringen. Bei PSA steht im Mai eine außerordentliche Hauptversammlung zu der beschlossenen Opel-Übernahme an.

PSA kauft laut der Vereinbarung das gesamte europäische Autogeschäft von GM mit Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall. Zudem übernehmen die Franzosen in einem Joint Venture mit der Großbank BNP Paribas die europäische Finanzierungsbank GM Financial. Dafür fließen noch einmal 900 Millionen Euro. Insgesamt ist der Deal für GM damit 2,2 Milliarden Euro wert, wovon PSA 1,8 Milliarden Euro bezahlt.

Tavares machte erneut deutlich, dass er Opel nach Jahren der roten Zahlen nun auf Effizienz trimmen will. Der Sanierungsplan müsse dabei von Opel selbst kommen. Er sei zuversichtlich, dass die Kehrtwende mit Unterstützung von PSA beschleunigt wird. "Gleichzeitig respektieren wir die Verpflichtungen, die GM gegenüber den Mitarbeitern von Opel/Vauxhall eingegangen ist."

Jobabbau befürchtet

Bei der Übernahme wird mittelfristig ein Jobabbau befürchtet. Die rund 19.000 deutschen Opel-Beschäftigten sind noch bis Ende 2018 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt.

Betriebsrat und IG Metall knüpfen ihre Zustimmung zum Opel-Verkauf an die Forderung nach Planungssicherheit für die Mitarbeiter. "Die Opel-Beschäftigten an den einzelnen Standorten erwarten langfristige Sicherheit für ihre Arbeitsplätze und die Standorte", sagte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter Mitte der IG Metall.

Kein Versprechen für Erhalt der Fabriken

Der PSA-Chef gab kein Versprechen zum Erhalt aller Fabriken ab. Er machte aber deutlich, dass Werksschließungen aus seiner Sicht nicht unbedingt notwendig sind, wenn die Produktivität gesteigert werden könne: "Das einzige, was uns beschützt, ist Leistung." Tavares sieht durch die Übernahme ein hohes Einsparpotenzial, er will bis 2026 Synergieeffekte von 1,7 Milliarden Euro jährlich erzielen. So sollen Fahrzeuge auf gemeinsamen Plattformen entstehen. Als Beispiele nannte er auch Mengeneffekte im Einkauf und effizientere Produktion.