Swatch hofft nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch in der ersten Jahreshälfte auf anziehende Geschäfte in den kommenden Monaten. In Festland-China würden ausgabefreudige Konsumenten bereits wieder verstärkt zu Luxusuhren von Konzernmarken wie Breguet, Blancpain, Omega oder Longines greifen, erklärte Swatch.

Zudem hofft der Weltmarktführer darauf, dass trotz der Anschläge in Europa künftig wieder mehr Touristen in die Großstädte kommen und Geld für noble Zeitmesser oder Schmuck ausgeben. Der Umsatz werde im laufenden Jahr daher knapp unter oder auf dem Vorjahresniveau von 8,5 Milliarden Franken (7,81 Milliarden Euro) liegen.

Aktie legte zu

In den ersten sechs Monaten waren die Erlöse zu konstanten Wechselkursen um gut zwölf Prozent auf 3,7 Milliarden Franken geschrumpft. An der Börse kam der Optimismus gut an: Die Swatch-Aktie legte 3,7 Prozent zu und war damit der größte Gewinner im Leitindex SMI.

Das Geschäft des Luxusgüterkonzerns hängt maßgeblich von der Konsumfreudigkeit kaufwilliger Touristen auf ihren Reisen nach Europa ab. Doch nach den Anschlägen in Frankreich und Belgien bleiben viele von ihnen aus. Auf den sonst reich bevölkerten Prachtboulevards der Städte mit glitzernden und funkelnden Uhren- und Schmuckläden herrschte Flaute. Zudem verprellten strengere Visa-Regeln für Chinesen und die Sanktionen gegen Russland die ausgabefreudige Kundschaft aus diesen beiden Ländern. Die Situation in Frankreich und Belgien dürfte schwierig bleiben. Auch im wichtigen Markt in Hongkong seien viele Händler nach wie vor verunsichert und würden daher weniger bestellen.

Investitionen in der Schweiz

Trotz der schwierigen Zeiten hält Swatch an seinen Beschäftigten fest und will weiterhin in die Produktion im Hochpreisland Schweiz investieren. Der Gewinn schrumpfte daher noch stärker als der Umsatz um 52 Prozent auf 263 Millionen Franken.

Swatch ist nicht der einzige Luxusgüterkonzern, dem die ausbleibenden Touristenströme zu schaffen machen. Konkurrent Richemont mit Marken wie Cartier, Piaget und IWC hatte im Mai vor anhaltend trüben Aussichten für die Branche gewarnt. "Wir bezweifeln, dass sich das Umfeld kurzfristig deutlich verbessert", hatte Konzernchef Richard Lepeu gesagt. Bei der britischen Modefirma Burberry hatten die schwächelnde Nachfrage in China und weniger zahlungskräftige Touristen in Europa zu einem Umsatzrückgang geführt.

Im gesamten ersten Halbjahr sind die Schweizer Uhrenexporte im Jahresvergleich nominal um knapp elf Prozent geschrumpft.