Eine nicht alltägliche Jagd sorgt seit Tagen für Gesprächsstoff in der Region. Fotos machen die Runde und das nicht ohne Grund. Am vergangenen Wochenende fand auf dem Gleichenberger Kogel eine groß angelegte Riegeljagd auf Wildschweine statt. Dabei wurden – so wird kolportiert – 30 Wildschweine erlegt. Eine für die Südoststeier enorme Jagdstrecke.

Auch Fehring wird zum Wildschwein-Hotspot

Rudolf Eder, Bezirksjägermeister der Südoststeiermark
Rudolf Eder, Bezirksjägermeister der Südoststeiermark © Thomas Plauder

Anlass für die Jagd, an der rund 70 Jäger, 50 Treiber und 30 Hunde teilgenommen haben sollen, war die relative große Wildschwein-Population in diesem Waldgebiet. Für Bezirksjägermeister Rudolf Eder, der selbst nicht dabei war, war diese Jagd aus waidmännischer und sicherheitsrelevanter Sicht ein Musterbeispiel. „Ich habe gehört, dass extrem gut und professionellst gearbeitet wurde. Das zeigt auch die außergewöhnliche Strecke, denn selbst bei so groß angelegten Jagden gibt es keine Garantie auf Erfolg. Ich finde es positiv, dass etwas getan wurde, um den Bestand zu dezimieren. Das ist ganz im Sinne der Landwirte und der Nachbarjagden.“ Seit Jahren, so Eder, wachse die Wildschwein-Population in der Südoststeiermark. Die meisten Wildschweine leben in den zusammenhängenden Waldgebieten auf den Gleichenberger Kogeln sowie in den Murauen. Zunehmend zum Hotspot wird aber auch der Raum Fehring, wie Kammersekretär Johann Kaufmann bestätig. „Dort haben wir immer wieder große Schäden. Deshalb sind wir froh, dass so eine Jagd wie in Bad Gleichenberg stattgefunden hat. Die hat aufgezeigt, wie viele Tiere schon da sind. Und man sieht, welchen Erfolg man bei der Reduzierung des Bestandes haben kann, wenn Jagden gemeinschaftlich aktiv sind.“ Auch Kammerobmann Günther Rauch ist froh über solche Maßnahmen, „die greifen“.

Schäden der Landwirtschaft möglich

Im Wald selbst, sagt Rudolf Eder, sei das Wildschwein durchaus positiv zu betrachten, weil es dort keine Schäden anrichtet und zur Bodenlockerung und Naturverjüngung beiträgt. Aber es gäbe zunehmend die Sorge, dass es durch steigende Populationen zu massiven Schäden in der Landwirtschaft kommen könnte.