Flixbus kauft den ÖBB-Mitbewerber HELLÖ. Eine Meldung, die am Montag für Aufsehen sorgte. Vor allem deshalb, weil die Marktmacht von Flixbus damit noch stärker wird und die Bundesbahnen nach nicht einmal einem Jahr das Fernbus-Geschäft aufgeben. Welche Auswirkungen hat die Änderungen nun aber auf Fahrgäste aus Graz?

Tatsächlich stehen für die Grazer Fahrgäste einige Neuerungen ins Haus. Spürbar wird vor allem die Erhöhung der Taktung sein. Die ÖBB-Busse und Flixbus waren bisher schon großteils auf denselben Strecken unterwegs. Bei diesen Strecken werde die Frequenz nun erhöht. Heißt im Klartext: Von Graz aus geht es künftig öfter in Richtung Süden, beispielsweise nach Venedig.

Änderungen bei Haltestellen

Trotzdem, betont Flixbus-Sprecher David Krebs, will man parallel verkehrende Busse aus den neu gewonnen HELLÖ-Linien und dem ohnehin schon vorhandenen Flixbus-Netz künftig reduzieren. Die so gewonnen Fahrzeuge sollen mittelfristig auf neuen Linien zum Einsatz kommen - auch von Graz.

Neu werden ab der Übernahme von HELLÖ jendenfalls manche Haltestellen  - Flixbus wird nicht alle Haltestellen seines bisherigen Mitbewerbers anfahren. Das hat rechtliche Hintergründe. Die angefahrenen Destinationen werden aber gleich bleiben.

Von Graz direkt nach Split

Und: Die ÖBB-Busse hielten zuletzt nicht mehr in Graz, sondern nur noch am Flughafen Thalerhof. Auch das könnte sich ändern, wie es nun auf Anfrage bei Flixbus heißt: "Inwiefern auf Linien von HELLÖ neben dem Grazer Flughafen weitere Haltestellen in der Grazer Innenstadt in die bestehenden Verbindungen integriert werden können, wird sich erst im Laufe der nächsten Wochen zeigen.", sagt Sprecher David Krebs.

Unabhängig von HELLÖ wartet auf die Grazer aber auch eine spannende Neuerung: Krebs kündigt gegenüber der Kleinen Zeitung eine neue Destination an. Der Fernbus-Anbieter bringt Fahrgäste aus der steirischen Landeshauptstadt künftig direkt und ohne Umsteigen ins kroatische Split. Startzeitpunkt will das Unternehmen zwar keinen nennen, allerdings: "Bald ist es soweit", heißt es. Im Zuge dessen könnten auch andere Orte an Kroatiens Südküste angefahren werden.

Von Graz in Metropolen, ans Meer - oder den Balaton

ÖBB-Buskunden können ihre Tickets ab 1. Juni im europaweiten Netz von Flixbus buchen und haben damit mehr Möglichkeiten für Umstiege - und das auch in kleineren Orten. So sollen etwa Bludenz und Feldkirch an den Fernverkehr angebunden werden.

Aktuell fährt Flixbus ohne Umstieg zu 31 Halestellen in acht Ländern. Besonders gefragt sind Städtetrips nach Prag, Budapest, Ljubljana, Bratislava oder Zagreb. Aber auch Reisen ans Meer - etwa nach Triest und Venedig - oder an den ungarischen Balaton zählen zu den Favoriten der Grazer.