Eine spektakuläre "Lichtwolke" sahen am Stefanitag viele Frühaufsteher in ganz Europa über dem östlichen Nachtimmel. Auch in der Steiermark und in Kärnten war das Himmelsphänomen gegen 4.30 Uhr in der Früh - dank einer äußerst klaren Nacht - gut sichtbar. Schnell wurde auf Facebook, Twitter & Co über UFOs oder auch der "Rückreise von Christkind bzw. Weihnachtsmann gewitzelt" - doch was steckt tatsächlich dahinter?

Als einer der ersten hat der Steirer Gerald Reczek - aktives Mitglied der beliebten Facebook-Seite "Aktuelle Wetterwarungen für Österreich" spektakuläre Aufnahmen über der Soboth gemacht:

Schon am frühen Vormittag meldeten sich dann in vielen Ländern (Ost-)Europas weitere Beobachter des Phänomens, Bilder wurden u. a. auch in Rumänien und Polen gemacht.

Aber auch in den Archivbildern zahlreicher Webcams von Skigebieten bzw. Kraftwerken ist das helle Licht am Nachthimmel gut zu sehen, wie hier etwa in am Stausee von Kaprun (über diesen Link sieht man zwischen 4.30 und 4.45 Uhr schön den Verlauf der "Lichtwolke").

Wenn Sie auf www.foto-webcam.eu den kapruner stausee aufrufen, sieht man um 4.30 uhr in der früh gut den Verlauf der "Lichtwolke"
Wenn Sie auf www.foto-webcam.eu den kapruner stausee aufrufen, sieht man um 4.30 uhr in der früh gut den Verlauf der "Lichtwolke" © Verbund/www.foto-webcam.eu

Auch für die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie stellte das Lichtphänomen zunächst ein Rätsel dar, das "wohl keine meteorologischen Ursachen hat", wie in einer Stellungnahme geschrieben wurde:

Zitat der Wetter-Experten der Zamg: "Es dürfte sich um eine Rakete handeln, die im Gegenlicht der aufgehenden Sonne schön von "hinten" beleuchtet wurde (die Rakete dürfte eine beachtliche Höhe erreicht haben)"

Und tatsächlich: Am Nachmittag verdichteten sich die Meldungen, wonach am frühen 26. Dezember eine russische Interkontinental-Rakete des Typs RS-12M Topol getestet worden sei. Abgefeuert offenbar vom Testgelände in Kapustin Yar (zwischen Wolgograd und der Grenze zu Kasachstan) So schreibt es auch die Russische Nachrichtenagentur Tass: >>Die Erklärung lesen Sie hier (Englisch)<<

Schon kurz vor Weihnachten (in der Nacht auf Samstag) versetzte ein ähnliches Lichtspektakel viele Amerikaner an der Westküste in Aufruhr. Hier gab es aber bald eine Erklärung - es war eine Rakete von SpaceX, dem Weltraumunternehmen des Tesla-Gründers Elon Musk.