Es scheint kein Ende nehmen zu wollen, das Wetter der Extreme, auch wenn bei allen am Boden Beteiligten die Kräfte schwinden: Hagel, Gewitter, Starkregen und Sturm haben die Steiermark – und damit ihre Bevölkerung – weiterhin fest in ihrem Griff.

  • Schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel und Sturmböen bis zu 100 km/h zogen am Donnerstagabend über die Südoststeiermark hinweg.
  • Zwei Großbrände in Weiz nach Blitzschlag - 20 Tiere gerettet
  • Im Gesäuse und in Proleb brannten Starkstromleitungen
  • Den ganzen Freitag gibt es noch hohes Unwetter-Potenzial
  • Nach Starkregen standen Freitagfrüh Ortsteile im Ennstal unter Wasser
  • In Katastrophengebieten der Obersteiermark sind weiterhin große Regenmengen möglich - auch gehagelt hat es schon wieder
  • Das Lake Festival am Schwarzl-See musste Donnerstagabend kurzfristig unterbrochen werden.
  • Landstraße bei Schäffern nach Sturmschäden gesperrt.
  • Das Bundesheer stockte sein Kontingent auf mehr als 200 Soldaten auf.
  • Alle weiteren Entwicklungen von Freitagnachmittag und -abend rund um die Unwetter lesen Sie >>hier<<

Alle neuen Entwicklungen von Freitagnachmittag rund um die Unwetter lesen sie >>in diesem Artikel<<

Ältere Meldungen vom Freitag:

14.40 Uhr. Rund um Liezen, wo es Freitagfrüh zu zahlreichen Überschwemmungen gekommen ist, hat sich zwischenzeitlich die Lage wieder etwas entspannt. Generelle Entwarnung kann aber aufgrund weiterhin hoher Gewittergefahr nicht gegeben werden.

14.05 Uhr. Die Gewittergefahr ist noch immer nicht gebannt, sagt Zamg-Meteorologe Albert Sudy. "Die Luftschichten über der Steiermark sind immer noch sehr labil - und wenn dann noch Sonneneinstrahlung dazu kommt, kann sich schnell ein Gewitter entzünden." Auch die Katastrophengebiete in der Obersteiermark seien noch nicht aus der "Gefahrenzone". Zum Beispiel hat es heute auf der Stolzalpe schon in kurzer Zeit 33 Liter geregnet, in Rottenmann 32 Liter und in Murau auch noch 26 Liter.

In der Nacht auf Samstag sollte sich die Strömung dann aber endgültig auf Nordwest drehen und damit die Gewittergefahr markant zurückgehen.

Die aktuelle Blitzkarte:

Auch derzeit ziehen wieder Gewitter über Österreich
Auch derzeit ziehen wieder Gewitter über Österreich © de.blitzortung.org

13.45 Uhr. Unter dem Motto "Außergewöhnliche Umstände erfordern auch außergewöhnliche Maßnahmen" fordert der für Schutzverbauungen zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) Ausnahmeregelungen im Arbeitszeitgesetz. "Das Arbeitszeitgesetz in seiner derzeitigen Form und die drastischen Strafen, die im Falle einer Überschreitung drohen, machen aber auch der größten Hilfsbereitschaft einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Diese Problematik wurde im Zuge der Krisensitzungen von den verantwortlichen Einsatzleitern und Unternehmen aufgezeigt. 

Die derzeit geltenden Ausnahmeregelungen  gehen dem Landesrat "einfach nicht weit genug. Es kann wohl nicht im Sinne des Erfinders sein, dass ein regionaler Unternehmer, der gerade ein Rückhaltebecken von Schutt und Geröll befreit, damit die Schutzfunktion wieder schnellstmöglich gegeben ist, seinen Bagger abstellen muss, weil ihm bei Arbeitszeitüberschreitungen hohe Strafen drohen." 

Seitinger richtet daher das Ersuchen an den zuständigen Bundesminister Alois Stöger, das Arbeitszeitgesetz für solche speziellen Fälle abzuändern.

In eine andere Kerbe schlugen auf SPÖ-Seite zuletzt Bundeskanzler Christian Kern und der steirische LH-Vize und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer. Sie forderten drei Tage Extra-Urlaub für alle bei den Aufräumarbeiten beteiligten Einsatzkräfte.

13.30 Uhr. Unter schwierigsten Bedingungen - unter anderem hat es am Vormittag im Einsatzgebiet schon gehagelt - sind noch immer 160 Feuerwehrleute in der Großsölk beim Aufräumarbeiten im Einsatz. Hier einige Bilder:

13.20 Uhr. Im Raum Irdning-Donnersbachtal hat es auch am Freitagvormittag schon wieder gehagelt. Zahlreiche User posteten Bilder auf der Facebookseite "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich":

© Facebook/AktuelleWetterwarnungenfürÖsterreich/Sandra_Luidolt

13 Uhr. Entgegen der Befürchtungen blieben Teile der Obersteiermark - etwa der Bezirk Leoben - am Donnerstag von Unwettern verschont. Warum es dennoch einen Einsatz gab, lesen Sie hier.

12.50 Uhr. Bilder-Update aus dem Bezirk Murau: In Oberwölz müssen immer wieder Keller ausgepumpt werden, Campingplatz in St. Peter unter Wasser: Murauer Feuerwehren kommen auch eine Woche nach den ersten Unwettern nicht zur Ruhe.

12.20 Uhr. Gleich zu mehreren Einsatzorten mussten am Donnerstagabend die Feuerwehren der Bezirke Leibnitz und Duetschlandsberg ausrücken. Bäume waren auf die Straße gestürzt - und in Leutschach sogar auf ein Haus. Mehr >>dazu hier<< im Bericht von Barbara Kluger

12.15 Uhr. Nachdem in St. Peter am Kammersberg die Wasserversorgung wiederhergestellt werden konnte, wird nun die Wasserqualität geprüft - ehe das Wasser als Trinkwasser freigegeben wird. In der Zwischenheit wird kostenlos Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Mehr dazu lesen Sie >>hier<< im Bericht von Murtal-Redakteurin Michaela Egger.

11.41 Uhr. Starkregen führte Freitagfrüh in Liezen zu zahlreichen Überschwemmungen. Unter anderem war ein Autohaus betroffen, wie in dieser Fotoserie zu sehen ist.

11.10 Uhr. Probleme verursachten die Gewitter auch in der Oststeiermark. Der Ort Schäffern ist derzeit schwer erreichbar, nachdem eine Landesstraße nach Sturmschäden gesperrt werden musste. 

Mehr dazu >>hier<< im Bericht von Susanne Rauschenbach.

11 Uhr. In diesem Video, das die Energie Steiermark gepostet hat, sieht man einen weiteren Brand einer Starkstromleitung in Proleb. Zur Ursache meint die Energie Steiermark, ein Baum sei auf die Stromleitung gefallen und habe einen Kurzschluss verursacht.

10.55 Uhr. Wie sehr der Sturm im Südosten gewütet hat, sieht man in dieser Bilderserie:

10.35 Uhr. Lagebericht aus dem Südosten. Hier hat Donnerstagnacht vor allem der Sturm gewütet. Im Raum Radkersburg mussten Feuerwehren 14 Mal ausrücken. Mehr dazu lesen Sie hier.

10.05 Uhr. Angesichts des heftigen Hagelgewitters um Graz verlief die Nacht  für die Einsatzkräfte rund um die Landeshauptstadt aber relativ ruhig. Mehr dazu >>hier<<

10 Uhr. Wie es gestern Abend am Lake-Festival nach der zwischenzeitlichen Gewitter-Unterbrechung weitergegangen ist, lesen Sie hier.

9.38 Uhr. In St. Gallen im Gesäuse kam es am Donnerstag zu einem Brand einer Starkstromleitung. Vermutet wird, dass ein Blitzschlag zu dem Brand geführt hat. Im Einsatz standen die Feuerwehren Altenmarkt, St. Gallen und Weissenbach.

9.25 Uhr. Eine Fotoserie vom Stallbrand in Piregg (Gemeinde Birkfeld) zeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Feuerwehrleute bei dem Einsatz während des Gewitters zu kämpfen hatten.

9.10 Uhr. Eine Bilderserie von den Sturmschäden im Sölk-Gebiet (Bezirk Liezen):

9 Uhr. Von einem "guten Draht nach oben" rund um den Red-Bull-Ring spricht der Feuerwehrchef Erwin Grangl. Denn von der massiven Gewitterzelle, die Donnerstagnacht über der Steiermark wütete, blieb das Aichfeld verschont: Mehr dazu im Artikel von Sarah Ruckhofer.

8.55 Uhr. Auch für den Freitag sind weitere Starkregen-Ereignisse einzuplanen, so die Vorhersage von Skywarn:

8.50 Uhr. Eine gute Nachricht gibt es Freitagfrüh aus St. Peter/Kammersberg zu hören, wo ja am Donnerstag die Trinkwasserversorgung für 500 Haushalte zusammengebrochen ist. "Noch in der Nacht hat man die defekte Zuleitung von der Quelle zum Hochbehälter freibekommen - es rinnt jetzt wieder frisches Quellwasser in die Hochbehälter", sagt Bereichsfeuerwehrsprecher Walter Horn. Um die Hochbehälter schnellstmöglich voll zu bekommen, fuhren die Tankwagen (von südsteirischen Feuerwehren) bis zwei Uhr früh und bereits wieder seit halb fünf Uhr früh und bringen Wasser aus Krakau und Murau nach St. Peter. Bis Mittag sollte diese Arbeit abgeschlossen und die Hochbehälter wieder voll ein, schätzt Horn.

8.25 Uhr. Der Starkregen im Ennstal will nicht und nicht aufhören: "der aktuell vorherrschende Starkregen im Ennstal hat zu mehreren Schadensstellen geführt, es stehen derzeit 200 Mann seitens Feuerwehr im Einsatz", sagt Bereichsfeuerwehrsprecher Christoph Schlüßlmayr. Er gibt einen kurzen Überblick über die Lage in der Region:

Diesmal betroffen ist v.a. der Großraum Liezen. Bäche in Lassing sind über die Ufer getreten, Straßen teilweise unpassierbar. In Liezen steht die Halle eines Autohauses unter Wasser. Im Einsatz stehen hier die Feuerwehren des Abschnittes Liezen: Döllach, Liezen, Lassing und Pyhrn, es gehen aber laufend weitere Notrufe bei "Florian Liezen" ein.

Auf Anfahrt in die Sölk befinden sich zwei Züge der Abschnitte:
Der Abschnitt Schladming mit 74 Mann und 10 Fahrzeugen sowie der Abschnitt Paltental Paltental mit 75 Mann und 10 Fahrzeugen 
weiters die FF Mößna-St. Nikolai und die FF Kammern mit dem Wechselladerfahrzeug

Einsatzplanung für Samstag:

In der Sölk sollen die KHD-Züge aus den Bezirken Fürstenfeld und Feldbach mit 60-70 Mann mithelfen, in Donnersbachwald die Feuerwehrabschnitte 10/Bad Mitterndorf und 08/St. Gallen.

8.15 Uhr. Eine heftige Regenfront mit Sturmböen bis zu 100 km/h zog auch über das Ennstal und sorgte dafür, dass zahlreiche Bäume umstürzten. Am stärksten betroffen war der Ortsteil Hinterwald in Kleinsölk (Bezirk Liezen), wo Bäume im Ausmaß von rund zehn Hektar Waldfläche im aufgeweichten Boden keinen Halt mehr fanden und umstürzten. Dabei wurde auch ein Wohnhaus und ein Carport getroffen. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.

Windwurf in Kleinsölk
Windwurf in Kleinsölk © BFV Liezen

8 Uhr. Quer durch die Steiermark haben Sturmböen bis zu 100 km/h Schäden angerichtet. In Schloßberg zum Beispiel musste die Feuerwehr Leutschach ausrücken, weil ein 25 Meter hoher Baum auf einem Hausdach gelandet war.

In Leutschach fiel ein Baum auf ein Hausdach
In Leutschach fiel ein Baum auf ein Hausdach © FF Leutschach

7.40 Uhr. Im Bezirk Weiz kam es laut Feuerwehrsprecher Thomas Meier durch Blitzschlag zu zwei Großbränden von Wirtschaftsgebäuden. In Birkfeld waren 5 Feuerwehren und 144 Mann eingesetzt. Durch den Einsatz von 6 Feuerwehren und 110 Mann konnten beim Wirtschaftsgebäudebrand in Floing 20 Kühe gerettet werden.

Brand in Piregg (Gemeinde Birkfeld)
Brand in Piregg (Gemeinde Birkfeld) © BFV Weiz

7.30 Uhr. Es war wieder eine sehr arbeitsreiche Nacht für die Einsatzkräfte. Laut Landesfeuerwehrzentrale waren am Nachmittag und in der Nacht 170 steirische Feuerwehren bei 216 Einsätzen tätig.

7.15 Uhr. Wann beruhigt sich das Wetter endlich? "Es ist noch nicht ganz vorbei", kann Christian Pehsl von der Zamg noch keine generelle Entwarnung geben. "In den nächsten sechs bis zwölf Stunden gibt es noch immer Unwetterpotenzial in der Steiermark. Derzeit regnet es etwa im Bereich der Stolzalpe stark." Das Problem: Die Schlechtwetterfront sei noch nicht ganz durchgezogen. Gleichzeitig ist die Luft in vielen Teilen der Steiermark noch sehr feucht-labil, also schwül. "Da können jederzeit auch noch heftigere Gewitter auftauchen", so Pehsl.

7 Uhr. "Die massive Gewitterzelle von Italien und Slowenien kommend hat Donnerstagnacht vor allem den Süden und Osten der Steiermark getroffen", sagt Zamg-Meteorologe Christian Pehsl. Es hat stellenweise stark gehagelt - etwa in Graz-Straßgang, östlich von Weiz und im Hartberger Raum. "Besonders stark waren aber die Sturmböen, die im Osten durchwegs 80 km/h erreicht haben, im obersteirischen Irdning-Gumpenstein sogar 100 km/h.

Auch Starkregen war dabei, allerdings nicht so sehr in den Katastrophengebieten der Obersteiermark, als vielmehr im Osten. In Eichberg und um Weiz hat es zum Beispiel 50 Liter pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit geregnet.

6.30 Uhr. Während in St. Peter am Kammersberg auch am Freitag fieberhaft daran gearbeitet wird, die zusammengebrochene Trinkwasserversorgung für 500 Haushalte wieder herzustellen, herrscht in allen Katastrophengebieten nach den jüngsten Unwettern Anspannung, wie viel Regen dieser Freitag noch bringt.