Viel Aufregung gibt es im Vorfeld des Weltcups der alpinen Snowboarder am Wochenende in Kayseri (TUR). So hat Olympiasiegerin Julia Dujmovits die Reise abgesagt und Sicherheitsbedenken nach einem Anschlag auf einen Bus mit 15 Toten im vergangenen Dezember geäußert. Zudem sei ihre persönliche Internetseite gehackt worden, samt kryptischen Bekennerschreiben, teilte die Burgenländerin auf ihrer Webseite mit.

Der ÖSV hatte eigentlich ohnehin mit Verweis auf eine partielle Reisewarnung auf eine Beschickung des Rennens verzichten wollen. Die Athleten haben sich aber für eine Teilnahme ausgesprochen. „Das von den Organisatoren entwickelte Sicherheitskonzept hat unser Team mehrheitlich dazu bewogen, teilzunehmen“, sagt der sportliche Leiter für Snowboard im ÖSV, Christian Galler.

Österreichs Aufgebot für den Parallel-Riesentorlauf am Samstag (ab 9 Uhr) besteht aus vier Damen und fünf Herren. Das Rennen ist zudem die Generalprobe für die WM (ab 8. März) in der Sierra Nevada.

Sebastian Kislinger: „Ein mulmiges Gefühl fliegt schon mit. Die Sicherheitsvorkehrungen verbindet man auch mit negativen Gedanken. Ich war aber vergangenes Jahr beim Weltcup in Kayseri, das mit der großen Altstadt wirklich sehenswert ist. Im Vordergrund steht aber das Sportliche. Und da hoffe ich auf ein gutes letztes Rennen vor der Weltmeisterschaft.“

Sabine Schöffmann: „Klar hat sich die politische Situation hier verändert, aber für mich war trotzdem klar, dass ich fahren werde. Ich hab’ mir schon Gedanken gemacht, weil eben der Anschlag war. Aber wenn ich mit Angst dorthin fahre, dann kann ich es gleich lassen. Sport ist ja oft auch eine Friedensbotschaft und hilft vielleicht Konflikte zu lösen.

Alex Payer: „Vom ÖSV aus hieß es zuerst, dass wir nicht hinfliegen. Dann konnten wir selbst entscheiden, mussten etwas unterschreiben und fliegen sozusagen auf eigene Verantwortung. Aber ich habe kein schlechteres Gefühl als letztes Jahr. Die Leute hier geben sich so viel Mühe. Es wäre schade, sie dafür zu bestrafen, wenn wir nicht gekommen wären.“

Daniela Ulbing: „Ich habe diese Reise niemals infrage gestellt und meine Entscheidung für mich getroffen, weil, wenn man ehrlich ist, kann so etwas leider überall passieren. Wir wohnen hier auf einem Berg heroben, fühlen uns wohl. Ich will mich auf das Rennen vor der WM konzentrieren und wieder gut nach Österreich zurückkommen.“