Mit zweimal Laufbestzeit hat Marcel Hirscher seine erste Kugel im Weltcupwinter 2017/18 unter Dach und Fach gebracht. Der 29-jährige Ski-Superstar gewann den Riesentorlauf in Kranjska Gora mit 1,66 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Henrik Kristoffersen und 2,51 auf den Franzosen Alexis Pinturault - so endete auch das Olympia-Rennen. Es ist die insgesamt 15. Kugel für Hirscher.

An Riesentorlauf-Kugeln hat Hirscher mit nun fünf mit dem US-Amerikaner Ted Ligety gleichgezogen. Vor ihm liegt nun nur noch
der Schwede Ingemar Stenmark mit acht Wertungsgewinnen und dabei
aber nur sieben Kugeln (weil einmal ex aequo). Mit 15 Kugeln/Wertungssiegen liegt Hirscher laut Datenbank des Ski-Weltverbandes (FIS) noch hinter Stenmark (19 Wertungssiege), dem
Schweizer Pirmin Zurbriggen (16) und gleichauf mit dem Luxemburger
Marc Girardelli (15).

Im Gesamtweltcup hat Hirscher nach dem 56. Weltcupsieg seiner
Karriere 269 Punkte Vorsprung auf Kristoffersen. Sind es nach dem
Slalom am Sonntag zumindest 200, ist dem Salzburger der siebente
Gesamtweltcupsieg nicht mehr zu nehmen, da Kristoffersen von den
dann ausstehenden sechs Rennen nur noch Riesentorlauf und Slalom
beim Finale in Aare (Schweden) bestreiten wird.

Hirscher liebt Kranjska Gora

"Kranjska Gora ist einer meiner Lieblingsorte. Dass ich hier zehn
Jahre nach meinem allerersten Podestplatz im Weltcup immer noch am
Stockerl bin, ist wunderbar", sagte Hirscher. Für ihn war es der
elfte Saisonsieg sowie der insgesamt fünfte Erfolg am Podkoren, der
vierte im Riesentorlauf. "Die Riesentorlauf-Kugel bedeutet mir sehr
viel, ich bin sehr dankbar dafür", meinte Hirscher, der nach einem
Knöchelbruch mit Trainingsrückstand in die Saison gegangen war. Er
habe heute den Druck gespürt und freue sich, dass es geklappt habe,
erklärte er.

"Ich hatte einen großen Fehler im Mittelteil, so ist das Leben.
Ich habe es probiert, ich denke, es wäre ein ganz guter Lauf
gewesen", erklärte Kristoffersen und zog vor Weltmeister und
Olympiasieger Hirscher den Hut. "Marcel ist in einer eigenen Liga.
Es ist okay, dass er die Riesentorlauf-Kugel gewonnen hat, er ist
der beste Riesentorläufer."

Zweitbester Österreicher wurde Manuel Feller als Sechster, er
hatte bereits 3,64 Sekunden Rückstand. Von einer Verkühlung nach der
Rückkehr von Olympia in Südkorea geschwächt, freute sich der Tiroler
über das Abschneiden. "Vor dem Rennen habe ich mir gesagt, ein
Top-Ten-Ergebnis ist das Ziel. Dass ich ganz vorne nicht mitfahren
kann, habe ich gewusst. Der sechste Platz ist mehr als
zufriedenstellend."

Von Österreichs Riesentorlauf-Aufgebot hatte es neben Hirscher
und Feller nur noch Johannes Strolz in die Entscheidung geschafft.
Der Vorarlberger punktete nach Rang 30 in Garmisch-Partenkirchen als
22. zum zweiten Mal in seiner Karriere. "Die Fehler müssen noch weg,
dann passt es schon. Das Schwierige war die Kurssetzung, die viel
Risiko benötigte, damit man eine schnelle Zeit fährt. Wenn man sich
so am Limit bewegt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man
Fehler macht."