Er will es also doch: Bode Miller plant ein Comeback im alpinen Ski-Weltcup, mit dann 39 Jahren. Zumindest legt das eine Klage ein, die der noch 38-Jährige bei einem Gericht in Los Angeles eingebracht hat. Beklagter ist die US-Firma seiner Ex-Skifirma Head. Klagsgrund: Eine Vereinbarung, die besagt, dass Miller auch zwei Jahre nach Vertragsende mit Head auf keiner anderen Skimarke im Weltcup starten dürfte.

Dort reagiert man vorsichtig, zumindest was Head-Rennchef Rainer Salzgeber betrifft. Der äußerte sich im Gespräch mit der Kleinen Zeitung eher vorsichtig: "Ich kenne nicht alle Details, wir haben das nur am Freitag kurz durchbesprochen", meinte der Vorarlberger. Grundsätzlich überrascht ihn der Schritt Millers aber nicht: "Wir wissen ja, dass er ein Freigeist ist und dass es Sachen gibt, die er hinterher anders machen will, als vorher gesagt und vereinbart, das haben wir oft genug erlebt."

Unverständnis

Was Salzgeber, bei aller erkennbaren Vorsicht in seiner Wortwahl aber doch sauer aufstößt: "Wir haben 2015 der Auflösung des Vertrages zugestimmt, obwohl wir noch einiges mit Bode geplant hatten. Und er hat die Zusatzvereinbarung, die ihm zwei Jahre lang einen Weltcup-Start auf keinem anderen Material bestreiten darf, ja auch gelesen, akzeptiert und unterschrieben. Bei mir zählt das halt, wenn ich was unterschreibe."

Head-Rennchef Rainer Salzgeber
Head-Rennchef Rainer Salzgeber © GEPA pictures

Wie ernst es Miller wirklich meint, müsse man aber abwarten. "Der Weltcup ist nicht so einfach, da braucht man auch körperlich gute Voraussetzungen. Dass er in Beaver Creek - mit guten Zwischenzeiten - kurz vor dem Ziel gestürzt ist, war ja vielleicht auch kein Zufall", meinte Salzgeber, der enthüllt: "Er hat sich für dieses Wochenende in Portillo angesagt, da wird man dann ja sehen, wie ernst es ihm wirklich ist!"

Im Grunde glaubt Salzgeber, könnte es sich aber auch einfach nur um einen guten "PR-Gag" handeln. "Die Firma Bomber kannte vor dem Engagement von Bode niemand. Jetzt ist sie jedem im Skisport ein Begriff. Schon von daher hat es sich ausgezahlt", sagt er. Wie Head jetzt weiter vorgehen wird, ist noch nicht entschieden. "Bode ist ja grundsätzlich eine Attraktion. Aber bis jetzt war viel Rummel um wenig Konkretes."

Abzuwarten, ob das so bleibt - Miller hat ja schon des Öfteren für Überraschungen gesorgt. Etwa, als er im Sommer seinen ehemaligen Servicemann von Head abgeworben hatte. . .