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Mit einer souveränen Leistung ist Dominic Thiem am Mittwoch in die dritte Runde der mit 36 Mio. Euro dotierten French Open eingezogen. Der 23-jährige Niederösterreicher besiegte auf dem Court Suzanne Lenglen den italienischen Qualifikanten Simone Bolelli nach 2:22 Stunden mit 7:5,6:1,6:3. Er steht in seinem 14. Major zum siebenten Mal unter den letzten 32.

Thiem ist damit auch erstmals bei einem Grand-Slam-Tennisturnier in den ersten zwei Matches mit gesamt 6:0-Sätzen weitergekommen. In der nächsten Runde trifft er am Freitag entweder auf den als Nummer 25 gesetzten US-Amerikaner Steve Johnson oder den Kroaten Borna Coric.

"Der erste Satz war sehr knapp. Das war ein Schlüssel dafür, dass ich heute gewonnen habe", meinte Thiem noch auf dem Platz.

Das Match begann zunächst gar nicht nach dem Geschmack Thiems oder seiner Fans, die übrigens auch im zweitgrößten Stadion von Roland Garros klar in der Überzahl waren. Der Weltranglisten-7. musste gegen die Nummer 470 gleich den Aufschlag zum 0:2 abgeben und geriet mit 0:3 in Rückstand. Nach einem Rebreak zum 2:3 ging es bis zum 4:4 mit dem Aufschlag. Im neunten Game ließ Thiem drei Breakbälle zum 5:4 aus.

Vergebene Breakchancen sollten sich auch in der Folge noch als ein Schwachpunkt im Spiel des Vorjahres-Halbfinalisten herauskristallisieren. Zum 6:5 gelang Thiem aber das Break und nach 48 Minuten servierte er zum 7:5 aus.

Thiem vergibt acht Breakbälle

Als er Satz zwei mit einer 2:0-Führung begonnen hatte und bei 15:40 zwei Bälle zum Doppelbreak vorfand, sah es nach einer ganz glatten Angelegenheit aus. Doch erst zum 4:1 gelang es ihm mit dem fünften Breakball, Bolelli zum zweiten Mal in diesem Satz das Service abzunehmen. Nach 88 Minuten führte Thiem mit 2:0 in Sätzen. So richtig frei gespielt hatte sich der achtfache Turniersieger und Madrid-Finalist aber auch danach noch nicht. So vergab er im dritten Durchgang bei 3:2 nicht weniger als acht (!) Breakbälle und ließ Bolelli noch einmal auf 3:3 ausgleichen.

Danach war der Zug für den Italiener, der nach einer Verletzung im Ranking weit zurückgefallen ist (sein "personal best" war ATP-36.), aber abgefahren. Bei 5:3 begann Thiem zwar mit seinem siebenten Doppelfehler, dann ließ er bei 15 beide aber drei Asse en suite zu seinem 31. Sieg in dieser Saison folgen. Am Ende standen zwar 42 Winnern 32 unerzwungene Fehler gegenüber, doch an den vielen nicht verwerteten Breakchancen (nur 6 von 30) und der ersten Aufschlagquote (47 Prozent) sieht man doch auch Mängel im Spiel des Lichtenwörthers.

"Es ist natürlich immer ein Gewürge. Man hat am Ende gesehen wie gut er spielt eigentlich. Man sieht auch wie gut er spielt, wenn es notwendig ist", sagte Thiem-Coach Günter Bresnik gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. "Aber es ist halt störend, dass er so lange braucht, bis er sich freispielt. Er ist ein Spieler, der halt oft nur das macht, was notwendig ist, warum auch immer."