Anna Gasser (Olympiasiegerin): "Das ist noch gar nicht realistisch, es ist ein super Gefühl, ich freu mich so, dass es geklappt hat. Alle Mädels sind so gut gefahren und haben so viel vorgelegt, dass ich gewusst habe, ich muss wirklich meine besten Tricks zeigen. Der beste Moment war als ich den dritten gestanden habe. Da habe ich gewusst, dass es für Gold reicht. Ich bin um drei Uhr in der Früh aufgewacht und habe nicht mehr einschlafen können. Ich war schon sehr nervös. Das gute war, ich habe vor dem dritten Sprung gewusst, ich habe Silber. Das hat ein bisschen den Druck genommen. Ich habe mir vor dem letzten Sprung Zeit gelassen und habe das echt genießen können. Vor dem ersten und zweiten war ich dafür zu nervös. Ich hab dann nach unten geschaut und habe mir gedacht, ich mach einen Sprung für meine Familie. Die Erleichterung ist riesig, ich habe schon einen Druck gespürt für diesen Bewerb und ich habe mir auch selber einen Druck gemacht, weil ich habe gewusst, dass ich das letzte Jahr wirklich so hart gearbeitet habe und alles dafür getan habe, dass es da klappt. "

Christian Scheidl (Gasser-Trainer): "Ich habe oben einen halben Herzinfarkt bekommen. Die Anna hat oben zwei Sekunden vor dem letzten Sprung noch umgestellt von Backside 1080 Double Cork auf Cab Double Cork 1080, und es hat funktioniert. Als Trainer steht man oben und versucht gute Laune zu verbreiten, aber innerlich hat man einen Puls von 200 und hofft das Beste. Der Grant vom Slopestyle hat sich sehr gut gelöst. Der Druck war enorm, die Medien haben bei jeder Pressekonferenz gesagt, die Goldene ist eh fix, aber fix ist gar nichts. Zum Abholen ist gar nichts. Das waren schon ein paar harte Tage nach dem Slopestyle, aber sie hat es gut überstanden."

Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): "Im Big Air war sie Favoritin und hat das schlau angelegt. Weil im Slopestyle hat sie im ersten Versuch alles riskiert, dann hast du nur noch einen und das ist dann schwierig. Hier hat sie das anders angelegt, da hat sie zuerst die Sicherheitssprünge gemacht und dann am Schluss das, was sie wirklich kann. Dann war es Gold und da freue ich mich sehr für sie. Sie ist auch nervenstark geworden. Sie hat Selbstbewusstsein, sie weiß, was sie kann, und dann bringt sie es auch runter. Der Snowboard-Bereich ist nicht vergleichbar mit dem Ski-Alpin-Bereich. Es ist eine Trendsportart, die in Asien, Australien und Neuseeland einen hohen Stellenwert hat. Die ganze Slopestyle-Geschichte ist ganz, ganz wichtig, weil die Kinder und Jugendlichen auf Slopestyle abfahren, und damit die Jugend und die Kinder zum Schneesport kommen, und das ist sehr, sehr wichtig."

Clemens Millauer (Freund): "Dass sie so stark geblieben ist und den dritten Sprung dann auch noch hingestellt hat, ist einfach unglaublich. Dass sie alle drei Sprünge perfekt gelandet hat, besser geht es eigentlich gar nicht. Das ist auch die beste Revanche für Slopestyle. Sie wäre sicher mit Silber auch schon zufrieden gewesen, aber Gold ist Gold. Sie ist die Beste, und ich glaube, sie weiß das selber auch. Wenn es nicht hingehaut hätte, wären wir auch zufrieden gewesen."

Peter Gasser (Vater): "Ich bin schon ein bisserl runtergekommen mit dem Puls. Schön langsam realisiert man das. Sie hat in der kurzen Zeit so viel erreicht. Sie macht den Sport jetzt sechs Jahre. Das ist unglaublich. Es hätte auch anders enden können das Ganze. Aber wir haben es ihr ermöglicht und sie hat immer gesagt, wir werden das schon einmal zurückbekommen. Heute ist so ein Tag. Heute werden wir feiern, werden einen guten Wein trinken und werden die Anna hochleben lassen."

Liesbeth Gasser (Mutter): "Ich war sehr nervös. Ich wundere mich immer wieder, wie die Anna das schafft, wie sie da oben mit der Situation so gut umgehen kann. Ich bin heute so stolz und habe eine Riesenfreude. Wir haben Anna ziehen lassen, weil sie das probieren wollte. Sie hat so eine Leidenschaft gezeigt. Ich finde das so schön, wenn Menschen so eine Leidenschaft zeigen."

Eva Gasser (Schwester): "Wir haben sie hier schon eher in Ruhe gelassen, damit sie sich gut fokussieren kann. Aber ich glaube es ist schon wichtig für sie, dass sie weiß, dass wir da sind."