Keine Frage, Bernie Ecclestone will "seinen" Formel-1-Zirkus so teuer wie möglich verkaufen. Auch hier in Istanbul, wo der Kartenverkauf am ersten Trainingstag mehr als schleppend angelaufen ist. Aber wer etwas fordert, der muss auch etwas bieten. Darum hatte Ecclestone mit den teaminternen Problemen bei McLaren-Mercedes sogar seine Freude. "Konfrontation ist etwas, das in der Formel 1 zuletzt gefehlt hat. Es hat nach zwei jungen Fahrern geschrien, die auf und außerhalb der Rennstrecke die Funken fliegen lassen", wird der Formel-1-Zampano zitiert.

Roboterhaft. Ecclestone weiters: "Die Fahrer sind zu roboterhaft, zu gleich geworden. Es ist erfrischend zu sehen, dass Alonso und Hamilton ihre wahren Gefühle preisgeben." Und siehe da, Mercedes-Sportchef Norbert Haug hat das mit dem "Spruch des Tages" sogar bestätigt: "Wir sind hier nicht das Friedenscamp, wir sind ein Formel-1-Team", so Haug in einem TV-Interview.

Gleichberechtigt. McLaren-Boss Ron Dennis hat sich seine beiden Fahrer zur Brust genommen und klargestellt, dass beide im Team "gleichberechtigt sind". Alonso hat ja immer wieder darauf gepocht, die Nummer eins zu sein.

Red Bull in Flammen. In der zweiten Trainingseinheit war am Freitag aber Lewis Hamilton die Nummer eins. Vormittags hatte Kimi Räikkönen die Nase vorne. Am Nachmittag lagen die ersten zwölf Fahrer innerhalb einer Sekunde! Das hat es heuer noch nicht gegeben. Für die Bilder des Tages sorgten David Coulthard und ein Kanaldeckel. Coulthards Red-Bull-Bolide fing in der Auslaufrunde Feuer. Zunächst hoffte der Schotte, der Fahrtwind würde die Flammen ersticken. Doch das schlug fehl, Coulthard bremste sich bei einem Streckenposten ein, der musste den Feuerlöscher aktivieren.

Kanaldeckel. Der lose Kanaldeckel demolierte die Felge von Honda-Fahrer Rubens Barrichello. Das Nachmittag-Training musste für eine halbe Stunde unterbrochen werden. Alex Wurz landete in der zweiten Einheit als Neunter unter den Top-Ten. "Es ist schwierig, hier das richtige Setup zu finden. Da muss man Kompromisse akzeptieren", so der Österreicher im Williams-Toyota. Stichwort Toyota: Ralf Schumacher war im zweiten freien Training als Dritter die Sensation des Tages. Einen neuen Vertrag hat der Deutsche aber noch immer nicht.