Am Freitag (20.45 Uhr, live ORF eins und im Liveticker der Kleinen Zeitung) geht es für das ÖFB-Nationalteam in Wien gegen Moldawien um wichtige Punkte in der WM-Qualifikation. Teamchef Marcel Koller und seine Einschätzungen vor der schwierigen Partie.

Die erste offene Frage wurde schnell beantwortet: Der Ersatz für den gesperrten Julian Baumgartlinger als Kapitän wird David Alaba sein. Der Bayern-Legionär übernimmt diese Rolle und löst wohl auch Marc Janko als ersten Ersatzkapitän ab. Warum, scheint klar: Alaba ist jedenfalls für das Spiel gesetzt, Janko plagen vermehrt Probleme mit dem Oberschenkel. Und Alaba ist dazu auch jünger und für die Zukunft eines der Rufzeichen im Team.

"Für mich ändert sich nicht viel. Ich habe immer schon versucht, der Mannschaft zu helfen, die Mannschaft mitzureißen. Nur habe ich jetzt die Kapitänsschleife auch noch", meinte Alaba. Was er der Mannschaft mit auf den Weg geben wird: "Das werde ich in der Kabine sagen und nicht hier", meinte der Bayern-Legionär schmunzelnd.

Zum Angriff von Scharner

Und der Teamchef äußerte sich auch zum Angriff vonPaul Scharner, der meinte, dass Koller kein Trainer für eine Endrunde sei: "Vielleicht ist ihm langweilig. Er ist gegangen, weil er gemeint hat, wir werden uns nicht qualifizieren. Und jetzt brauchte er halt was Neues", sagte Koller in die Richtung des Ex-Teamspielers. "Es gibt Wichtigeres, als dass wir uns mit ihm beschäftigen." Und auf Nachfrage wurde er sogar übellaunig: "Ich habe keine Lust mehr, darüber zu reden. Es stimmt einfach nicht, was er gesagt hat!"

Und dann gab es noch eine kleine Blutgrätsche: "Als Ausländer kann ich nur sagen: Wenn ich Krankl, Prohaska und Polster hernehme, die kennt man, das sind Größen, die haben was erreicht im Fußball. Scharner hat das Gefühl, dass er genau so groß ist. Er hat aber nur den Cup-Bewerb in England geholt, dazu muss er fünf, sechs Spiele gewinnen. Wir sollten ihn nicht größer machen als er ist."

Und dann ging es doch um das Spiel. Etwa die Frage, wie man gegen Moldawien reagiert, wenn das erlösende Führungstor nicht fallen will. Koller: "Ich habe der Mannschaft schon im Spiel gegen Irland gesagt, dass wir Geduld brauchen. Denn Ball trotzdem flach spielen, warten." Und auch Alaba meinte: "Das haben wir bei den Bayern ja auch oft genug. Wir werden geduldig sein müssen - ein Spiel ist ja auch nicht nach 70 Minuten aus!"

Das halbleere Stadion

Nicht zu erwarten ist ein volles Haus - bisher sind 20.000 Karten abgesetzt. "Das können wir leider nicht ändern, auch wenn es für alle angenehmer wäre", meinte Koller. Und: "Das war vor fünf Jahren aber auch schon so, dann ist es uns auch gelungen, eine Euphorie auszulösen. Da müssen wir wieder hin - das ist auch für die Spieler wichtig!"

Und auch zum Gegner sagte er noch etwas: "Sie haben auch spielerisch zugelegt. Und sie stehen nicht mehr nur hinten und jagen dem Ball nach, sie haben auch Fußballer, die was können."