In einem Interview mit "bwin" hat der ehemalige Nationalteamspieler Paul Scharner nicht mit Kritik gespart. Unter anderem hat sich Scharner zu Marcel Koller und die Rolle von David Alaba geäußert.

Über Marcel Kollers Kontinuität im Bezug auf seine Einberufungen meint Scharner:

Er verfolgt diesen Plan, um Abhängigkeiten aufzubauen. Zu Beginn seiner Zeit waren die Hälfte der Spieler bei ihren Klubs keine Stammspieler und da hat er ihnen versprochen, dass er zu ihnen steht, auch wenn es mal nicht so läuft, dafür machst du das, was ich will und stehst auch zu mir. Wenn es dann aber zu einer EM-Endrunde geht und es spielen nicht die fitten und formstarken Spieler, weil er sich diese gegenseitigen Abhängigkeiten aufgebaut hat, wird das zu einem Problem. Und dieses Problem war bei der EM offensichtlich.

Zu Kollers "Endrunden-Qualitäten" sagt der 37-Jährige:

Die letzte Qualifikation hat er ja gut geschafft, aber ich bezweifle, dass er der richtige Mann für eine Endrunde ist. Wie ist denn die EM ausgegangen? Nicht besonders erfolgreich, wenn ich mich richtig erinnere. Scheinbar kann er mit der speziellen Situation einer Endrunde nicht wirklich umgehen.

Und auch zu David Alaba hat Scharner eine klare Meinung:

Der David hat ein besonderes Standing im Team. Als Champions League-Sieger und mehrfacher deutscher Meister hat er einfach eine gewisse Position, die es ihm erlaubt seinen Kopf durchzusetzen. Da ist er aber auch der Einzige, der das bei Marcel Koller darf. Beim Spiel gegen Irland war das interessant anzusehen. Stefan Ilsanker wird für Kevin Wimmer eingewechselt und versucht dem David klarzumachen, dass er hinten links spielen muss. Der David hat das einfach verweigert und ist im Mittelfeld geblieben, woraufhin der Ilsanker Linksverteidiger spielen musste. Das wurde von niemanden an die große Glocke gehängt und auch nicht von den Medien aufgegriffen.