Nach dem 1:0-Heimsieg über den SV Grödig versammelten sich Spieler, Betreuer, Masseure und Ärzte mitten auf dem Spielfeld. Mit dabei war auch Cheftrainer Franco Foda. Erstmals sah man den Deutschen in solch einem Kreis. Es ist ein Ausdruck des Gemeinschaftssinns, des Teamgeistes, der Zusammengehörigkeit. Die Zeit des hierarchischen Bestimmens ist vorbei. Es ist die neue Art, die sich der 48-Jährige in seinem Jahr ohne Job angeeignet hat - die Weiterentwicklung der Persönlichkeit, die Foda bei seiner Antrittspressekonferenz selbst angesprochen hatte.

Später sollte Foda erklären, dass es ihm wichtig war, den Spielern seine Gedanken unmittelbar nach der Partie mitzuteilen. Und er sollte auch sagen, dass er nicht immer in den Kreis gehen werde, weil die Spieler die Protagonisten sind, um die es geht.

Lockerheit


"Sturm neu" - ein Begriff, der Potenzial hat, zum steirischen Unwort des Jahres gewählt zu werden. "Foda neu" erleben aktuell all jene, die mit dem Deutschen bereits vor seinem Gastspiel in Kaiserslautern in Graz zu tun gehabt hatten. Entspannt, lächelnd und gelassen tritt "Foda 2.0" auf. Es steckt scheinbar schon ein bisschen Österreicher im Deutschen. Es ist die Lockerheit, die er derzeit an den Tag legt, mit der gewissen Brise Überzeugung von sich selbst.

Viele Gespräche


Ein Umstand, den er seit seinem Amtsantritt am vergangenen Dienstag seinen Spieler eingeimpft haben dürfte. Unter anderem sagte der Trainer: "Ihr seid gute Fußballer, also zeigt es auch." Es dauerte aber 45 Minuten, bis die Spieler ihr neues Selbstbewusstsein gegen Grödig präsentieren konnten. Der erste Schritt war mit dem 1:0-Sieg aber getan. "Es war nicht allzu schwierig, weil mir Darko Milanic eine intakte Mannschaft hinterlassen hat", sagte Foda. In Einzel- und Gruppengesprächen hat der alte neue Trainer auf seine Mannschaft eingewirkt, an den ersten Schrauben gedreht, damit der SK Sturm konstanter wird.

In den kommenden Tagen wird an anderen Schrauben gedreht, sprich - er werden harte Trainingseinheiten folgen. Die "Foda'sche Handschrift" wird man wohl nach der Länderspielpause noch genauer erkennen können. Die Vorbereitung für das Spiel gegen Wr. Neustadt (19. Oktober): Foda und Co-Trainer Thomas Kristl beobachteten Ried und Salzburg.