Rapid kriselt sich weiterhin durch die Frühjahrssaison der Fußball-Bundesliga. Nach dem 0:0 am Samstag in Altach halten die Hütteldorfer bei sechs Punkten aus den jüngsten sechs Runden. Zwar gelang durch das 2:4 der Admira gegen Sturm Graz der Sprung auf Rang drei, allerdings ist der Fünfte LASK nur noch einen Punkt entfernt. Der als Minimalziel ausgegebene Europacup-Startplatz beginnt zu wackeln.

Trainer Goran Djuricin beklagte nach dem sechsten sieglosen Altach-Gastspiel in Folge wie so oft in dieser Saison die mangelnde Effizienz. "Wir hatten drei Riesenchancen, die wir nicht gemacht haben. Wir hätten es in der ersten Hälfte entscheiden können", sagte der Wiener gegenüber "Sky".

"Stürmer sind gut, sie treffen nur nicht"

Vor allem Giorgi Kvilitaia tat sich trotz seiner jüngsten Erfolgserlebnisse wieder einmal als Chancentod hervor, auch Joelinton hätte treffen können. Dennoch verteidigte Djuricin sein Offensiv-Duo mit einer ungewöhnlichen Aussage: "Unsere Stürmer sind gut, sie treffen nur nicht." Dazu kommt ein gewisses Maß an Pech wie etwa beim Freistoß von Thomas Murg an die Kreuzlatte. Es war Rapids bereits 18. Aluminiumtreffer in dieser Liga-Saison.

Noch schwerer aber wiegt die Unform einiger Schlüsselspieler wie etwa Philipp Schobesberger, der noch im Herbst rund um seine Vertragsverlängerung Rapids Erfolgsgarant war. "Er ist ein Kreativspieler. Solche Spieler haben Phasen, in denen man sie nicht sieht, das muss man ihm zugestehen. Aber nächste Woche muss mehr von ihm kommen", sagte Djuricin über den in der 66. Minute ausgetauschten Flügelspieler.

Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel ging mit Schobesberger schon härter ins Gericht. Der Oberösterreicher habe in den Vertragsverhandlungen unter anderem Anspruch auf die Kapitänsschleife erhoben, daher erwarte er vom 25-Jährigen bessere Leistungen, meinte der Schweizer.

Generell nahm Bickel nach nur zwei Siegen aus den vergangenen elf Runden die Mannschaft in die Pflicht, drohte sogar mit der temporären Versetzung einiger Profis in die zweite Mannschaft und verzichtete auf Kritik an Djuricin. Eine Vertragsverlängerung des Nachfolgers von Damir Canadi lässt dennoch auf sich warten, was Djuricin aber nicht nervös macht. "Das interessiert mich überhaupt nicht. Ich möchte gewinnen und ärgere mich extrem, dass wir nicht gewonnen haben, alles andere ist mir egal."