Titelverteidiger Real Madrid hat sich im Viertelfinal-Schlager der Fußball-Champions-League eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen. Die Madrilenen siegten am Mittwoch im Hinspiel bei Bayern München mit 2:1 (0:1). Atletico Madrid kam gegen Leicester City trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:0 (1:0) hinaus. Die Rückspiele stehen kommenden Dienstag auf dem Programm.

Arturo Vidal brachte die Bayern per Kopf in Führung (25.), vergab aber auch einen Elfmeter (45.+1). Real gelang durch einen Doppelpack von Cristiano Ronaldo (47., 77.) nach der Pause die Wende. Für die Bayern setzte es die erste Europacup-Heimniederlage seit fast drei Jahren. Im April 2014 waren sie im Halbfinal-Hinspiel gegen Real mit 0:4 untergegangen. Die Revanche misslang.

Müller kritisierte: nicht überzeugt genug

Die Bayern mussten auf ihren an der Schulter verletzten Goalgetter Robert Lewandowski verzichten. Im Rückspiel soll der Pole aber wieder zur Verfügung stehen. An seiner Stelle stürmte Thomas Müller, der nach dem Spiel seine Mannschaft kritisierte. Seiner Meinung nach war die Niederlage darauf zurückzuführen, dass man "nicht die einhundertprozentige Überzeugung hatte, dass wir die bessere Mannschaft sind. Eine halbe Stunde zu zehnt gegen Madrid ist kein Zuckerschlecken. Deswegen sind wir froh, dass es beim 1:2 geblieben ist."

Auch Manuel Neuer kehrte ins Team zurück. Der überragende Tormann parierte gefährliche Schüsse von Karim Benzema (73.) und Ronaldo (74.). Drei Minuten später war er gegen den Real-Star aber machtlos. Ein Zuspiel von Marco Asensio verwertete Ronaldo mit der Unterseite seines Fußes. Für den Rekordmann war es der 100. Treffer in einem UEFA-Clubbewerb. In der Königsklasse hatte er vor seinem Doppelpack seit September nicht mehr getroffen.

Real darf weiter von einer erfolgreichen Titelverteidigung träumen. Eine solche ist seit Einführung der Champions League noch nicht gelungen. Zudem erwiesen sich die "Königlichen" einmal mehr als Bayerns Angstgegner. 2014 war Bayern-Trainer Carlo Ancelotti noch auf der Real-Bank gesessen, zumindest im ersten Duell überflügelte ihn nun sein einstiger Lehrling Zinedine Zidane.

Atletico überlegen, aber nur ein Treffer

Das Hinspiel zwischen Atletico und Leicester lief wie auf einer schiefen Ebene. Die Madrilenen, in den vergangenen drei Jahren zweimal im CL-Finale, schlugen aus ihrer Überlegenheit aber zu wenig Kapital. Koke traf bereits nach drei Minuten die Stange. Der einzige Treffer fiel nach einem umstrittenen Elfmeter. Antoine Griezmann war vermutlich knapp außerhalb des Strafraums zu Fall gebracht worden und verwertete selbst (28.).

Leicester mit dem früheren ÖFB-Kapitän Christian Fuchs vermochte nach vorne zwar keine Akzente zu setzen, wahrte aber die Chancen für das Rückspiel. Atletico hat in mittlerweile neun CL-Heimspielen in Folge kein Gegentor kassiert.