Die zweite Runde soll in zwei Wochen stattfinden, die dritte am 25. Jänner. Wann die Ergebnisse bekanntgegeben werden, ist noch unklar - voraussichtlich aber Ende Jänner. Abgestimmt wird unter anderem auch in Mandalay und der Hauptstadt Naypyidaw. Während die Militärjunta die Wahl als Rückkehr zur Demokratie bezeichnet, kritisieren internationale Beobachter eine "Scheinwahl", die nur dazu diene, die Macht der Generäle zu legitimieren, so etwa Human Rights Watch.
Das Militär in Myanmar hatte 2021 die im Jahr zuvor mit großer Mehrheit gewählte demokratische Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. In einem von Menschenrechtsgruppen als Schauprozess verurteilten Verfahren wurde Suu Kyi zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt, ihre äußerst populäre Partei Nationale Liga für Demokratie (NDL) wurde aufgelöst. Das südostasiatische 50-Millionen-Einwohner-Land ist seitdem vom Bürgerkrieg zerrissen, in Dutzenden von bewaffneten Rebellen kontrollierten Gebieten hat die Wahlkommission die Abstimmung abgesagt. Oppositionelle Gruppen kündigten einen Boykott der Wahl an.