Die italienische Großbank UniCredit prüft informierten Kreisen zufolge die Streichung von mindestens 10.000 Arbeitsplätzen. Darin eingeschlossen seien 2.700 Arbeitsplätze, die UniCredit im Rahmen des 2014 angekündigten Geschäftsumbaus noch nicht abgebaut habe, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf zwei informierte Personen.

Ziel der Maßnahme sei es, Doppel-Funktionen zu beseitigen, Filialen zu verkleinern und damit die Effizienz zu steigern. Der Agentur zufolge sind vor allem Mitarbeiter in Italien, Deutschland und Österreich (bei der Bank Austria) von den zusätzlichen Job-Kürzungen betroffen. Eine Entscheidung darüber sei bis Jahresende zu erwarten. Ein UniCredit-Sprecher lehnte gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.

"Bank schlanker aufstellen"

CEO Federico Ghizzoni hatte kürzlich bei der Vorlegung der Halbjahresergebnisse Anfang August erklärt, dass UniCredit im November eine aktualisierte Version des im März vorgestellten Entwicklungsplans bis 2018 präsentieren könnte. Es gebe jedoch noch keinen genauen Termin für die Vorstellung. UniCredit arbeite an einer Kostenreduktion. Ob sich diese auf Österreich und Deutschland konzentrieren werde, wollte Ghizzoni nicht kommentieren.

Für die deutsche UniCredit-Tochter, die Bank-Austria-Schwester HypoVereinsbank (HVB), hatte Ghizzoni erst diese Woche in einem "Handelsblatt"-Interview (Mittwoch-Ausgabe) ein weiteres Drehen an der Kostenschraube angekündigt: "Es gibt einige Möglichkeiten, die Bank schlanker aufzustellen und manche nicht kundenrelevante Funktionen auf der Ebene der Gruppe zu zentralisieren," sagt er.

Cernko will Überlegungen bis November präsentieren

Auch in Österreich hatten Überlegungen, die Gruppe könnte Funktionen stärker in Mailand konzentrieren, für Spekulationen um Einsparungen gesorgt. Wien als Osteuropazentrale der UniCredit wackle nicht; eine Verlagerung sei "kein Thema", hatte Bank Austria-Chef Willibald Cernko am Mittwochabend am Rande des Forum Alpbach zur APA gesagt. "Wir präsentieren unsere Überlegungen im Oktober, November", so Cernko.