Der Schweizer Uhrenkonzern Swatch will im kommenden Jahr eine langlebige Batterie auf den Markt bringen. "Wer eine Batterie auf den Markt bringt, mit der man eine smarte Uhr ein halbes Jahr nicht aufladen muss, der hat einen Wettbewerbsvorteil", sagte Swatch-Chef Nick Hayek in einem Interview, das die "Handelszeitung" am Mittwoch in Auszügen auf ihrer Internetseite veröffentlichte.

"Nächstes Jahr werden wir mit einer revolutionären Batterie auf den Markt kommen, nicht nur für Uhren, sondern auch fur Automobile." Know-how hat Swatch mit der Forschungsfirma Belenos und der Konzerntochter Renata, die täglich 800.000 Batterien herstellt, im eigenen Haus.

Swatch setzt im Smartwatch-Rennen mit Apple und anderen Herstellern auf Uhrenmodelle mit Kommunikationschips, mit denen Konsumenten mit einer Bewegung ihres Handgelenkes im Supermarkt bargeldlos zahlen oder elektronische Türschlösser öffnen können. Telefonieren wird nicht möglich sein. Bei der im April auf den Markt gekommenen Smartwatch des iPhone-Herstellers Apple kritisieren Experten die kurze Betriebsdauer und lange Ladezeit.

Kooperation mit China Union Pay

"Wir wollen keine Mini-Mobiltelefone für das Handgelenk produzieren. Das können andere machen", hatte der Swatch-Konzernchef schon im März erklärt. Der Manager setzt auf die Erfahrungen seines Konzerns beim Design. "Es soll eine Uhr bleiben. Sie soll schön sein."

Der größte Uhrenhersteller der Welt hat sich bereits Verbündete geholt. Die Uhr soll zusammen mit der chinesischen Kreditkartenorganisation China Union Pay, einer Schweizer Bank und einer weiteren großen Kreditkartenfirma an den Mann gebracht werden. Die Uhr, die mit dem Standard NFC drahtlos auf kurze Entfernungen kommunizieren kann, wird auch sogenannte Sportfunktionen wie Schrittzähler enthalten.

Swatch-Konzernchef Nick Hayek bei der Bilanzpressekonferenz im März
Swatch-Konzernchef Nick Hayek bei der Bilanzpressekonferenz im März © APA/EPA/LAURENT GILLIERON

Die ersten kommunikationsfähigen Modelle sollen im Sommer unter dem Namen "Touch Zero One" auf den Markt kommen. Weitere Serien sollen im Winter, im nächsten Frühjahr und dann zu den Olympischen Spielen folgen. Punkten will Hayek vor allem mit den Batterien, die länger halten sollen als bei anderen Herstellern. "In Silicon Valley mögen sie gute Software entwickeln. Aber bei Batterien kennen sich die Schweizer besser aus", sagte Hayek.