Es ist eine Idylle aus der Luft: die Musterung der Hügel durch die Weingärten, die gelblich gesprenkelten Kürbisfelder, die dunklen Wälder. Archäologe Marko Mele, Chefkurator der Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung des Universalmuseums Joanneum, schießt ein Foto nach dem anderen aus dem Kleinflugzeug: "Wir befliegen diese Bereiche in verschiedenen Jahreszeiten und werten diese Fotos dann ganz genau aus." Er und seine Kollegen in Graz und in Slowenien wollen endlich jene Lücke in der Forschung schließen, die durch die Grenze entstanden ist: Im Rahmen des Projektes "BorderArch" wollen die Forscher rund 700 Hügelgräber und zahlreiche Verteidigungswälle aus der Hallstatt- und Bronzezeit zwischen der Soboth und dem Raabtal aufspüren und dann untersuchen. Es ist das erste Mal seit 1936, dass die beiden Länder so eng miteinander zusammenarbeiten.