Motoren: Die starken Einschränkungen der Entwicklungsmöglichkeiten wurden gelockert, es darf nun auf alle Bereiche zugegriffen werden. Außerdem dürfen erstmals Vorjahresmotoren eingesetzt werden.
Reifen: Es gibt eine neue Mischung: den „Ultrasoft“-Reifen. Statt nur zwei stehen den Teams jetzt drei Mischungen zur Verfügung, aber weiterhin nur 13 Sätze. Die Teams müssen schon lange vor dem Rennen festlegen, wie viele Sätze welcher Mischung sie pro Auto haben möchten. 30 Paragrafen erklären die komplizierten Regeln auf 30 Seiten.

Funk: Die Menge und Art von Informationen, die Fahrern beim Start und während des Rennens per Funk von der Box übermittelt werden dürfen, wurde stark limitiert. Die Fahrer sollen wieder selbstständiger agieren.
Qualifying: Nach viel Hin und Her gibt es doch schon ab Australien ein neues Qualifying-Format. Die drei Sessions, Q1, Q2 und Q3, werden beibehalten, aber es gibt ein Ausscheidungsverfahren. Nach einer „Einfahrzeit“ von wenigen Minuten scheidet alle 90 Sekunden der Langsamste aus. So duellieren sich am Ende zwei Piloten um die Pole-Position.

Strecken: Der Stadtkurs von Baku in Aserbaidschan kommt im Juni mit dem „Grand Prix von Europa“ ins Programm, der Grand Prix von Deutschland (Hockenheim) ist nach einem Jahr Pause wieder im Kalender.

Fahrer: Drei Debütanten stehen in dieser Saison am Start: Jolyon Palmer, der Sohn von Jonathan Palmer, der bereits in den Achtzigern in der Formel 1 unterwegs war, bei Renault, Pascal Wehrlein und sein indonesischer Teamkollege Rio Haryanto bei Manor. Wehrlein half neben viel Talent die Mercedes-Unterstützung, die beiden anderen mussten auf Geld zurückgreifen: Haryanto hat indonesische Sponsoren, Palmer einen Vater, der mit Immobilien viel Geld macht.

Teams: Mit dem amerikanischen Haas-Team gibt es heuer wieder elf Mannschaften. Haas-Ferrari tritt mit zwei Fahrern an, die bereits Formel-1-Erfahrung haben, und zwar dem Ex-Lotus-Pilot Romain Grosjean und dem Mexikaner Esteban Gutierrez (Ex-Sauber). Haas stellt auch ein Modell dar, das viele interessiert beobachten: Kann das Konzept der Bindung an einen Hersteller und des „Einkaufs“ von so viel Technologie wie möglich eine künftige Lösung für die „Kleinen“ in der Formel 1 sein? Eine erste Antwort folgt am Sonntag.

KARIN STURM