Die 38. Rallye Dakar hat ihr erstes Todesopfer gefordert. Bei einem Unfall auf dem siebenten Teilstück des Offroad-Abenteuers kam nach Angaben der Organisatoren ein 63-jähriger Mann ums Leben. Der Franzose Lionel Baud sei auf der Etappe von Uyuni in Bolivien nach Salta in Argentinien bei Kilometer 82 von der Strecke abgekommen und habe den alleine am Streckenrand stehenden Mann erfasst.. Bereits beim Auftakt kam es zu einem Zwischenfall mit Schwerverletzten: Die Chinesin Gui Meiling hatte beim Prolog die Kontrolle über den Mini verloren und war in die Zuseher gefahren.

Walkner erlitt Oberschenkelbruch

Auch die zweite Teilnahme von Motorrad-Pilot Matthias Walkner an der Rallye Dakar hat vorzeitig geendet. Nach seiner im Vorjahr auf der zehnten Etappe des Südamerika-Abenteuers durch eine Lebensmittelvergiftung notwendig gewordene Aufgabe, kam diesmal das Out am Samstag zu Beginn der siebenten Etappe nach einem Sturz mit seiner KTM. Walkner zog sich dabei einen Oberschenkelbruch zu.

Im Gegensatz zu 2015 gewann der Salzburger beim Motorsport-Klassiker keine Etappe, die Aussichten auf eine Top-Platzierung oder sogar den Gesamtsieg waren aber bis zuletzt größer. Der 29-Jährige hatte aus seinem Debüt gelernt und war in der ersten Bewerbwoche mehrheitlich taktisch und Material schonend gefahren, erst in der zweiten Hälfte nach dem für Sonntag angesetzten Ruhetag sollte der Angriff auf die Spitze kommen.

Doch auch schon mit dieser mehr taktischen Ausrichtung war Walkner am Samstag als Gesamt-Dritter mit lediglich 2:50 Minuten Rückstand auf den portugiesischen Honda-Piloten Paulo Goncalves in das Rennen gegangen. Mit den Etappenplätzen drei und zwei hatte der Werkspilot an den beiden Tagen zuvor sein Potenzial bereits angedeutet.

Schon am Sonntag davor war er bei einem Sturz auf einem Verbindungsteilstück noch relativ glimpflich davongekommen. Eine durch einen entgegenkommenden LKW aufgepeitschte Wasserfontäne hatte Walkner die Sicht genommen und zu Boden gezwungen. Am Dreikönigstag konnte Österreichs Motorsportler des Jahres eine Kollision mit zwei Lamas gerade noch vermeiden.

Unfall per Leuchtrakete gemeldet

Am Samstag erwischte es ihn schon rund 15 km nach dem Start der von Uyuni in Bolivien nach Salta in Argentinien führenden Etappe. Der kurz danach an der Unfallstelle vorbeikommende Goncalves stoppte und meldete den Unfall per Leuchtrakete. Der Iberer blieb einige Minuten bei Walkner, fasste dadurch einen Malus von rund elf Minuten aus. Später wurden Goncalves aber 10:53 Minuten wieder gutgeschrieben.

Überstellung nach Österreich

Nach der Bergung wurde Walkner mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus von Uyuni gebracht. "Dort wird er gerade durchgecheckt und geröntgt. Matthias ist bei Bewusstsein", vermeldete seine Schwester Eva Walkner, Freeride-Weltmeisterin und für die Medienarbeit ihres Bruders mitverantwortlich, nach einem Gespräch mit KTM-Team-Manager Alex Doringer.

Nach dessen Auskunft klagte Matthias Walkner über Schmerzen außer im Oberschenkel auch im Knie, es sei aber kein offener Bruch. Eva Walkner über ihren Bruder: "Sobald er transportfähig ist, wird er nach Österreich geflogen." Matthias Walkners britischer Teamkollege Sam Sunderland hatte im Oktober in Marokko einen Oberschenkelbruch erlitten. Es ist anzunehmen, dass 2017 beide die Dakar wieder in Angriff nehmen werden.