Österreichs NHL-Stürmer Michael Raffl stand beim Aufwärmen gegen Team Canada genau beim Bullypunkt in der Mitte des Spielfeldes. Sein Philadelphia Flyers-Teamkollege Claude Giroux erspähte den Villacher aus der Rundung und schlich an. Mit dem Stock zupfte er Raffl im Vorbeifahren unerwartet an den Beinen. Erst völlig überrascht, grinste der ÖEHV-Stürmer kurze Zeit später. Giroux ließ sich aber nichts anmerken.

Auch während des Spiels fielen immer wieder Worte. Trashtalk wie es unter Eishockey-Spielern heißt, aber in diesem Fall nicht immer ernst gemeint. Vor allem als Michael Raffl deutlich ins Abseits gelaufen ist, wurde er von seinem Flyers-Kapitän lachend gemaßregelt.

Nach dem Spiel erzählte Giroux die Partie gegen den Kollegen aus seiner Sicht: "Solche Dingen musste einfach sein. Michi ist ein super Typ und in Philly ein richtig guter Freund geworden. Es war aufregend gegen ihn und sein Team zu spielen. Die Österreicher haben eine gute Truppe. Sie haben ein paar schnelle Eisläufer und kreative Spieler. Es war schwierig gegen sie zu spielen, weil so eine Partie mit der NHL nicht vergleichbar ist. Wir haben zuerst gedacht, dass wir auf der größeren Eisfläche mehr Zeit haben werden. Doch das stimmt nicht. Für uns war dieses Testspiel sehr wichtig. Wir sind dadurch besser geworden. Auch dass Sidney Crosby dabei ist, ist nicht nur wichtig für die Offensive sondern auch für unser Defensivverhalten."

Auch Österreichs einzige NHL-Spieler Michael Raffl war nach der Niederlage gegen Giroux und Co. etwas geknickt: "Schade, dass es nicht zu mehr gereicht hat. Dann hätte ich bei der Rückkehr nach Philadelphia etwas gegen die Jungs in der Hand gehabt. Im Ernst: Das war ein All-Star-Team gegen das wir mit 2:4 verloren haben. Ich hätte mir nicht gedacht, dass wir teilweise so gut mithalten können. Natürlich waren wir im USA-Spiel noch ein wenig frischer und spritziger. Vor dem Schweiz-Spiel gibt es aber noch viel zu tun."

MARTIN QUENDLER